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Der türkische Präsident gibt nicht auf.

Foto: REUTERS/Brendan McDermid

Washington – Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat die USA erneut in scharfen Worten zum Vorgehen gegen den Prediger Fethullah Gülen aufgefordert. "Wenn die USA unser strategischer Verbündeter und unser NATO-Partner ist, dann sollten sie einen Terroristen wie Gülen nicht seine Organisation führen lassen", sagte Erdoğan am Montag der Nachrichtenagentur Reuters in New York.

Die Regierung in Washington habe "keine Entschuldigung", Gülen weiter Zuflucht zu gewähren. Die Türkei wirft dem einstigen Erdoğan-Vertrauten vor, Drahtzieher des gescheiterten Militärputsches vom 15. Juli zu sein. Gülen hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Die türkischen Behörden haben mittlerweile offiziell die Auslieferung des in den USA lebenden Klerikers beantragt.

Die Regierung in Ankara hat seit dem Putschversuch Zehntausende mutmaßliche Anhänger Gülens aus dem Staatsdienst entfernt und Tausende festgenommen. Der nach dem Putschversuch ausgerufene Ausnahmezustand könnte Erdoğan zufolge über die zunächst vorgesehenen drei Monate hinaus verlängert werden. Dies sei aber die Entscheidung des Parlaments, betonte der konservativ-islamische Politiker, der sich zur UN-Generalversammlung in New York aufhält. (APA, 20.9.2016)