Die Bundesliga wird ihrem besten Spieler der letzten 20 Jahre wohl irgendwann ein Denkmal setzen müssen: Jonatan Soriano (l.) tobte sich gegen die Austria aus.

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Salzburg – Die Meisterschaft ist nicht die Europa League, die Austria ist nicht Krasnodar. Nur der Publikumszuspruch bleibt konstant schwach. 7.842 Menschen sahen am Sonntagnachmittag in der Red-Bull-Arena den verdienten Sieg der Salzburger im Schlager der achten Bundesligarunde. Aus den vergangenen sechs Meisterschaftsspielen hat die Truppe von Coach Óscar García damit 16 Punkte geholt. Der Meister ist erster Verfolger des überraschenden Tabellenführers Sturm Graz, der am Samstag bei der Admira leichtes Spiel hatte und 3:0 siegte.

Mann des Spiels in der Südstadt war Deni Alar mit zwei Treffern gewesen, in Salzburg übertraf ihn Jonatan Soriano mühelos. Der Spanier, der bis Sonntag von 114 Treffern in der Bundesliga nur zwei gegen die Austria erzielt hatte, netzte sechs Tage vor seinem 31. Geburtstag dreimal.

Den ersten Treffer der Gastgeber hätte allerdings nach einer Viertelstunde Valentino Lazaro erzielen müssen. Der Teamspieler verfehlte nach einem herrlichen Querpass von Andreas Ulmer das Tor der Austria aus kürzester Entfernung. Nur wenige Sekunden später ließ der Kapitän dieses Missgeschick vergessen – unter freundlicher Mithilfe von Osman Hadzikic, der den verletzten Robert Almer im Tor der Austria vertrat. Der 20-Jährige konnte einen sehr zentralen Schuss von Wanderson nicht festhalten, Soriano staubte ab.

Violette Geschenke

Die Austria, die davor schon um einen Gegentreffer gebettelt hatte, fing sich dann langsam. Ihre beste Chance vor der Pause vergab Larry Kayode, der, von Alexander Grünwald gut eingesetzt, an Salzburgs Goalie Alexander Walke scheiterte (32.).

Noch ehe die Partie nach Seitenwechsel in einen offenen Schlagabtausch ausarten konnte, frostete Soriano die Stimmung der Austria, nachdem Raphael Holzhauser den Ball an Valon Berisha vertändelt hatte (49.). Selbst der Anschlusstreffer von Grünwald nach einem Schnitzer von Walke ließ kein Wendegefühl aufkommen (60). Für diesbezügliche Sicherheit sorgte Soriano dann per Freistoß aus 25 Metern, Hadzikic sah erneut nicht wie ein vollwertiger Almer-Ersatz aus.

Ein viertes Tor war Soriano nicht vergönnt, er musste nach elferreifer, aber vom Referee Alexander Harkam nicht geahndeter Attacke von Grünwald humpelnd vom Feld. Also war es an Wanderson, per Fernschuss (86.) den Schlusspunkt zu setzten. (red, 18.9.2016)

Bundesliga-Kick, 8. Runde:

RB Salzburg – Austria Wien 4:1 (1:0). Wals-Siezenheim, Red Bull-Arena, 7.842, SR Harkam.

Tore: 1:0 (16.) Soriano, 2:0 (49.) Soriano, 2:1 (56.) Grünwald, 3:1 (60.) Soriano, 4:1 (85.) Wanderson

Salzburg: Walke – Lainer, Miranda, Caleta-Car, Ulmer – Laimer (87. Leitgeb), Samassekou – Lazaro (63. Radosevic), V. Berisha, Wanderson – Soriano (80. Dabbur)

Austria: Hadzikic – Larsen, Rotpuller, Filipovic, Martschinko – Serbest, Holzhauser (71. Tajouri) – Venuto, A. Grünwald, Pires – Kayode (79. Kvasina)

Gelbe Karten: Wanderson, Caleta-Car, Samassekou bzw. Grünwald, Serbest