Der neue A10-Prozessor der neusten iPhone-Generation lässt staunen.

Foto: Apple

Während die Diskussionen um den fehlenden Klinkenausgang beim iPhone 7 nicht abreißen, wird auch die neue CPU im Smartphone diskutiert. In diesem Fall allerdings im positiven Sinne – die Leistung des Prozessors ist nämlich schlicht überragend. Im Single-Core-Test lässt der A10-Chip sämtliche Android-Smartphones hinter sich und kommt sogar an die Performance des Mac Pros aus dem Jahr 2013 heran. Freilich ist der Single-Core-Test nur ein Messwert, in der Praxis sind die Unterschiede kaum wahrnehmbar. Allerdings zeigt der A10-Chip auf, wie viel Wert Apple auf die eigens entwickelte iPhone-Hardware setzt.

Das neue iPhone lässt in Puncto Single-Core-Performance sogar den Mac Pro aus dem Jahr 2013 hinter sich.

Intel muss sich wohl warm anziehen

Ein Konkurrent dürfte auf die Performance des Prozessors besonders angespannt reagieren: Intel. Das Unternehmen ist seit Jahren absolut führend im Desktop- und Laptop-Hardware-Bereich. AMD stellt kaum mehr eine wirkliche Konkurrenz dar, wodurch auch Intel die Preise diktieren und sich bei der Entwicklung etwas zurücklehnen konnte. Diese Zeiten neigen sich wohl langsam dem Ende zu, nicht zuletzt, weil der mobile Markt weiterhin stetig steigt und PCs beziehungsweise Laptops deutlich weniger verkauft werden.

Eine große Hürde gibt es

Angesichts der Leistung des A10-Prozessors drängt sich nun die Frage auf, wann Apple bei einem ihrer MacBooks die iPhone-CPU verbauen wird. Die wohl derzeit größte Hürde ist die Architektur des Betriebssystems – macOS basiert auf x86, während die Apple-Prozessoren auf ARM setzen. Lösen könnte man dies, indem man iOS zum generellen Betriebssystem erklärt und dieses auch auf den MacBooks installiert. Gerüchte in diese Richtung gab es bisher keine, allerdings zeigen fast funktionsgleiche iOS-Ports von leistungshungrigen Applikationen wie Photoshop auf, in welche Richtung die Entwicklung geht.

Wird Apple bei einem ihrer MacBooks auf iOS setzen?

Apple könnte Abhängigkeit lösen

Natürlich wird es auch weiterhin Anwendungsfälle für High-End-PCs mit einer noch stärkeren CPU, einer ordentlichen Grafikkarte und mehr als acht Gigabyte Arbeitsspeicher geben – der Markt in diesem Bereich schrumpft allerdings beständig. Es ist womöglich also nur mehr eine Frage der Zeit, bis Apple ein MacBook mit einem hauseigenen Prozessor und iOS veröffentlicht. Diese Entwicklung wird außerdem dadurch begünstigt, dass Apple die letzte Abhängigkeit von Intel lösen konnte – bei den derzeitigen MacBooks sind allesamt CPUs von der Firma aus Santa Clara verbaut. Mit dem Apple A10, der passenderweise Fusion heißt, ist die Frage, wie lange noch. (dk, 17.09.2016)