Kiel – Der "Marzipan-Erpresser" von Kiel fordert von der Handelskette Coop einen Millionenbetrag. Das bestätigte am Samstag ein Sprecher des Landeskriminalamtes. In Medienberichten ist von drei Millionen Euro die Rede, die über die digitale Währung Bitcoin gezahlt werden solle. Dabei habe der Täter einen Weg vorgeschlagen, der nach Angaben eines Coop-Vorstandsmitglieds rein technisch gar nicht möglich ist.

Die Ermittler bemühten sich unter anderem, über die Mail-Adresse des Erpressers Informationen zu bekommen. Er habe über den Absender "coopwillpay" (Coop wird zahlen) an die in Kiel ansässige Handelskette Coop seine Drohungen verschickt, berichteten die "Kieler Nachrichten".

Der mysteriöse Fall hatte in der Nacht auf Dienstag begonnen: Eine Schule hatte ein Mail mit dem Hinweis bekommen, auf dem Hof seien vergiftete Lebensmittel ausgelegt worden. Es sind Marzipanherzen. Sie waren mit einer Substanz versetzt worden, die gesundheitliche Beschwerden auslösen kann. Schwere Folgen oder gar Lebensgefahr schlossen Experten aber aus.

Am Freitag hatte die Polizei drei Schulen in Kiel räumen lassen und durchsucht. Am Nachmittag gab die Behörde Entwarnung. (APA, 17.9.2016)