Die Nextcloud Box.

Foto: Nextcloud

Mit dem Owncloud-Ableger Nextcloud kann sich jeder seine eigene Cloud-Lösung zusammenbasteln. Nun geht das freie Softwareprojekt den nächsten logischen Schritt. Im Rahmen der derzeit in Berlin abgehaltenen Nextcloud-Konferenz kündigt man die ersten Hardwarepartnerschaften an.

Es ist eine Box

Mit der Nextcloud Box können sich Interessierte ihre private Cloud ins Wohnzimmer stellen. Das Gerät wurde in Kooperation mit Ubuntu-Hersteller Canonical sowie mit der Western-Digital-Tochter WDLABS erstellt. Um 70 Euro gibt es die Box samt 1 TB Speicherplatz, was allerdings fehlt ist der Kern des System selbst: Hierfür müssen sich die Nutzer noch extra einen Raspberry Pi2 kaufen, und einbauen. Der Mini-Rechner muss also zum Preis der eigentlichen Box dazugerechnet werden.

Als Betriebssystem kommt Snappy Ubuntu Core zum Einsatz, das auf einer SD-Karte mitgeliefert wird. Auf dieser ist bereits ein aktuelles Nextcloud vorinstalliert, das über Canonicals neues Paketformat Snap installiert wurde. Parallel dazu wird auch das Online-Office von Collabora (das auf LibreOffice aufsetzt) sowie ein eigenes, WebRTC-basiertes Videochat-System geboten. In Zukunft soll dann eigener Online-Store eröffnet werden, über den die User der Nextcloud Box Snaps mit weiteren Anwendungen nachinstallieren können.

Minimaler Wartungsaufwand

Als besonderen Vorteil dieser Lösung streicht Nextcloud heraus, dass das System automatisch aktualisiert wird. Der Wartungsaufwand soll sich dadurch für die User auf das absolute Minimum beschränken.

Im Vergleich zu klassischen NAS-Lösungen soll die Nextcloud-Box nicht zuletzt auch stromsparender sein. Ein 2A-Netzteil soll laut dem Unternehmen ausreichen. In Zukunft sollen dann auch andere Kernsysteme werden, der Support für Raspberry Pi 3 und Odroid C2 ist derzeit aber noch in Arbeit. Dieser soll gemeinsam mit der fertigen Version von Snappy Ubuntu Core Ende des Jahres nachgeliefert werden. (apo, 16.9.2016)