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Zika-Virus und Mikrozephalie-Syndrom bei Neugeborenen hängen zusammen, zeigt eine weitere Studie.

Foto: APA/AFP/GETTY IMAGES/Angel Valen

Wissenschafter warnen vor einer weltweiten Mikrozephalie-Epidemie als Folge der Ausbreitung des Zika-Virus. In einer Studie, die kürzlich im Fachmagazin "The Lancet Infectious Diseases" veröffentlicht wurde, lieferten die Virus-Experten weitere Belege für den Zusammenhang zwischen einer Zika-Infektion schwangerer Frauen und dem Mikrozephalie-Syndrom bei Neugeborenen.

"Wir empfehlen, dass wir uns auf eine weltweite Epidemie von Mikrozephalie und anderen Zika-bezogenen Krankheiten vorbereiten", schreiben die Mediziner aus Großbritannien und Brasilien. Die Ergebnisse der Studie legen den Autoren zufolge nahe, "dass die Mikrozephalie-Epidemie sich auf alle Länder ausbreitet, wo das Zika-Virus derzeit übertragen wird oder wohin sich die Übertragung wahrscheinlich ausbreiten wird".

Das Zika-Virus wird vorwiegend von Mücken weitergegeben und verläuft bei Erwachsenen zumeist harmlos. Bei Schwangeren kann es aber dazu führen, dass Babys mit Mikrozephalie geboren werden. Die Kinder haben dabei einen ungewöhnlich kleinen Kopf, was zu schweren Entwicklungsschäden führen kann.

Mütter und Kinder untersucht

Für die Studie hatten die Wissenschafter Schwangere und Neugeborene in einem Gebiet Brasiliens untersucht, das besonders von Zika betroffen ist. Bei der Hälfte von 32 Babys mit Mikrozephalie habe das Virus im Körper nachgewiesen werden können. Bei einer Vergleichsgruppe von 64 gesunden Babys sei es nicht nachgewiesen worden. Das Ergebnis belegt nach Einschätzung der Autoren die ohnehin weithin akzeptierte Annahme, dass es einen Zusammenhang zwischen Zika und Mikrozephalie gibt.

Die Forscher untersuchten auch die Mütter. Von den Müttern der Babys mit Mikrozephalie seien 80 Prozent während der Schwangerschaft mit Zika infiziert gewesen, heißt es in der Studie. Selbst bei den Müttern der gesunden Babys habe in 64 Prozent der Fälle das Virus nachgewiesen werden können. Die Studienautoren werteten dies als Beleg dafür, wie weit sich das Virus in den betroffenen Gebieten ausgebreitet hat. (APA, 16.9.2016)