Berlin – Angesichts von Verlusten zieht sich die Deutsche Bahn weitgehend aus dem Fernbusmarkt zurück. Die Konzerntochter BerlinLinienBus (BLB) stellt zum Jahresende fast alle ihre Strecken ein, wie die Deutsche Presse-Agentur am Freitag aus Unternehmenskreisen erfuhr.

Zuerst hatten das "Handelsblatt" und "Spiegel online" über die Entscheidung berichtet. Damit scheidet der einzige verbliebende größere Konkurrent von Marktführer Flixbus weitgehend aus dem Markt aus.

Nur ein kleiner Teil der BerlinLinienBus-Strecken solle an den konzerneigenen IC Bus übertragen werden. Dessen Geschäftsmodell habe sich als überzeugender für die Kunden und als wirtschaftlich nachhaltiger erwiesen, hieß es in den Bahnkreisen. Der IC Bus werde als Ergänzung zum ICE- und Intercity-Netz ausgebaut.

Bereits angekündigt

Die Bahn hatte im August bereits angekündigt, ihre Fernbus-Strategie im zweiten Halbjahr 2016 neu bewerten zu wollen. Der Druck unter den Wettbewerbern bleibe hoch, die Preise aber unverändert niedrig, hatte der Konzern zur Begründung erklärt.

Erst Anfang August hatte die Deutsche Post ihren Ausflug ins heiß umkämpfte Fernbusgeschäft nach drei Jahren beendet und die Aktivitäten an den Marktführer Flixbus verkauft. Die Post hatte den Rückzug mit der mangelnden Wirtschaftlichkeit der Aktivitäten begründet.

Der Fernbusverkehr ist innerhalb Deutschlands erst seit Anfang 2013 zugelassen. Die neuen Anbieter lieferten sich in den ersten Jahren einen harten Preiskampf. (APA, 16.9.2016)