Auf Aleksander Ceferin wartet die eine oder andere Baustelle.

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Athen – In der europäischen Fußballunion (Uefa) rumort es gewaltig und Aleksander Ceferin, der frischgekürte Präsident, muss schnellstmöglich die Brandherde löschen. "Ob ich es möchte oder nicht, wir müssen uns mit der Champions League befassen", sagte der 48-jährige Slowene. Über die scharf kritisierte Milliarden-Reform der Europacupbewerbe, die vor allem die reichen Klubs noch viel reicher macht, wurde deshalb schon Donnerstagfrüh bei der Sitzung des Exekutivkomitees im Westin Athen Astir Palace diskutiert.

Die von den kleinen Nationalverbänden erhoffte klare Ansage zur geforderten, aber höchst unrealistischen "Reform der Reform" blieb aber aus. Der Grieche Theodore Theodoridis wurde als Generalsekretär bestätigt und das Finale der Champions League am 26. Mai 2018 nach Kiew in die politisch instabile Ukraine vergeben. Ceferins erste Amtshandlungen waren alles andere als revolutionär. "Es war sehr interessant", sagte der Jurist im Anschluss, ehe er zum nächsten Meeting eilte: "Es ist verrückt, wie schnell das geht."

Mit der Reform befasst sich nun eine Arbeitsgruppe. Verändert werden kann die von Bayern-Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge und der mächtigen Klub-Vereinigung ECA maßgeblich beeinflusste "Evolution" aber, wenn überhaupt, nur noch im Detail. "Ich sage nichts", sagte der Italiener Andrea Agnelli, der im ECA-Vorstand sitzt, nach der gut zweistündigen Uefa-Sitzung.

Der ECA-Vorsitzende Rummenigge war gar nicht nach Griechenland gereist. Für Ceferin wird es darum gehen, die kleinen, benachteiligten Klubs und Verbände wieder zu beruhigen. Ab 2018 stellen die vier Top-Nationen (Spanien, England, Deutschland, Italien) die Hälfte der 32 Teilnehmer. (red, 15.9.2016)