Valve nimmt große Veränderungen im Review-System auf Steam vor.

Foto: Steam / Montage

Valve will den Missbrauch bei gefälschten User-Rezensionen auf ihrer Vertreibungsplattform für Games, Steam, eindämmen. Wie Valve in einer Stellungnahme bekannt gab, sollen nur mehr jene Spieler vollständige Wertungen abgeben können, die auch das Spiel über Steam bezogen haben.

Das Geschäft mit den Reviews

User, die ihren Produkt-Key über einen Drittanbieter erhielten, können zwar eine Review abgeben, diese fließe aber nicht in die Durchschittswertung eines Spiels mit ein, so Valve.

Damit will man den Missbrauch und die Manipulationen auf der Onlineplattform eindämmen. Viele Spieleproduzenten haben ein Geschäft daraus gemacht, gratis Produkt-Keys an User zu verschenken, die im Gegenzug eine positive Review abgegeben haben. Mit einer besseren Wertung wird ein Spiel automatisch öfter gekauft und runtergeladen.

Mehr als 160 Spiele manipuliert

Wie Valve bekannt gab, ergab "eine Analyse von Steam, dass mindestens 160 Spiele eine substantiell höheren Anteil an positiven Bewertungen bei Spielern haben, die ihr Game über einen CD-Key aktiviert haben, im Vergleich zu Kunden, die das Spiel über Steam bezogen haben."

Als Konsequenz basieren zukünftig Spiele-Reviews nur mehr auf Steam-Käufe und nicht mehr auf externe Aktivierungscodes.

Eingriff ins System

Valve will so den Handel von Product Keys gegen positive Game-Reviews eindämmen. Es sollen zwar weiterhin gratis Codes an Entwickler ausgeschickt werden, so Valve, jedoch will man bei auffälligen und manipulierten Rezensionen eingreifen und die Verträge zu den jeweiligen Publishern und Entwicklern auflösen. In ihrer Stellungnahme kündigte Valve weitere Veränderungen und Anpassungen des Review-Systems an.

Kritiken gab es von Seiten zahlreicher Indie-Game-Entwickler, deren Existenzen am Verkauf ihrer Spiele hängen. Das neue Review-System koste den Games einen Großteil ihrer positiven Bewertungen. Damit würden User weniger häufig ihre Spiele kaufen, so die aufgebrachten Entwickler. (rec, 15.9.2016)