Ein Großteil der 100 Millionen Dollar soll in die Verbesserung der Helme investiert werden, heißt es vonseiten der NFL.

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New York – Laut Studien verzeichnet keine Sportart mehr Gehirnverletzungen als American Football. Rund 43 Prozent der Ex-Profis leiden an den Spätfolgen von Schlägen und Kopfstößen. Auf die zunehmend Kritik reagiert die National Football League (NFL) nun mit einer Finanzspritze. Unter dem Motto "Play Smart. Play Safe" will die Liga 100 Millionen US-Dollar (knapp 89 Mio. Euro) in Prävention, Diagnose und Behandlung von Kopfverletzungen investieren. Dies teilte die NFL am Mittwoch mit.

"Wir wollen die Spieler und das Spiel sicherer machen. Es gab zuletzt Verbesserungen, aber wir sind noch längst nicht zufrieden", erklärte NFL-Commissioner Roger Goodell. 60 Millionen Dollar sollen in die Verbesserung der Helm-Technologie fließen. Die Spieler haben oft eine Masse von über 100 kg, können aber trotzdem schnell laufen. Wenn die Körper aufeinanderprallen, entstehen gewaltige Kräfte, die auch Schutzhelme nicht komplett abfedern können.

Außerdem sollen in den nächsten fünf Jahren 40 Millionen Dollar (35,5 Millionen Euro) in die medizinische Forschung investiert werden. Bisher zahlte die NFL rund 30 Millionen Dollar (rund 27 Millionen Euro) an das National Institute of Health.

Das Spiel verändert sich

"Wir haben unabhängige Neurowissenschaftler gefunden, die spezialisiert auf Kopf, Hals und Wirbelsäule sind und uns freiwillig helfen, Fortschritte in diesem Bereich zu machen", sagte Goodell, der darauf hinwies, dass es seit 2002 insgesamt 42 Regeländerungen zum Schutz der Spieler gegeben habe. "Wir werden weitere Änderungen vornehmen", kündigte der NFL-Commissioner an.

Gehirnerschütterungen und Kopfverletzungen sind in der NFL ein Dauerthema. Zum Saisonauftakt am vergangenen Donnerstag wurde Quarterback-Superstar Cam Newton beim Spiel seiner Carolina Panthers bei den Denver Broncos heftig am Kopf getroffen. Bestrafungen gab es dafür allerdings nicht. Einige hoffnungsvolle Stars mussten zudem in der Vergangenheit nach mehreren erlittenen Gehirnerschütterungen früh ihre Karriere beenden. (APA, sid, red, 14.9.2016)