London – Der frühere Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden hofft auf eine Begnadigung durch US-Präsident Barack Obama. Er habe mit der Bekanntgabe der weltweiten Massenausspähung durch den US-Geheimdienst "moralisch und ethisch" richtig gehandelt, sagte Snowden am Dienstag in einem Videointerview mit der britischen Zeitung "The Guardian". Obama solle ihn deshalb noch vor Ende seiner Amtszeit begnadigen.

Natürlich gebe es Gesetze und Regeln, an die man sich halten müsse, führte Snowden weiter aus. "Aber deshalb existiert ja vielleicht das Mittel der Begnadigung – für die Ausnahmen."

Es gehe um "die Dinge, die der Schrift nach ungesetzlich erscheinen, aber wenn wir auf sie moralisch schauen, wenn wir auf sie ethisch schauen und wenn wir auf die Resultate schauen, dann wird klar, dass diese Dinge notwendig sind." Und es sei "notwendig" gewesen, die Massenüberwachung des US-Geheimdienstes öffentlich zu machen, sagte der 33-Jährige.

Snowden, früherer Mitarbeiter des US-Geheimdiensts National Security Agency (NSA), hatte 2013 streng geheime Informationen über die weltweite Überwachung des Internets veröffentlicht. Von den USA wird er deshalb wegen Spionage verfolgt. Seit 2013 lebt er im Exil in Russland. (APA, 13.9.2016)