Zum Auftakt der EBEL treffen die Black Wings Linz auf die Vienna Capitals (Archivbild).

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Capitals-Trainer Serge Aubin (links) und Rob Daum, Coach der Black Wings Linz.

Am Donnerstag startet die heimische Eishockeyliga EBEL in die kommende Spielzeit. Den Anfang machen die Vienna Capitals und die Black Wings Linz, die in Wien zu einem prestigeträchtigen Duell laden. "Es ist das erste Spiel des Jahres. Jeder ist aufgeregt, muss erst seine Nerven unter Kontrolle bekommen. Ich erwarte ein knappes Spiel", sagte Serge Aubin, Neo-Coach der Capitals.

"Es wird auf die Konstanz ankommen"

Die Linzer erreichten in der Vorsaison zum vierten Mal in Folge das Halbfinale. Für den großen Wurf, wie zuletzt 2011/12, reichte es trotz Dominanz im Grunddurchgang wieder nicht. Während Torschützenkönig Andrew Kozek gegangen ist, kehrte Publikumsliebling Brian Lebler nach Linz zurück. Die Capitals verpflichteten gleich acht neue Legionäre als Ersatz für acht Abgänge ausländischer Profis. Der Transfercoup gelang den Wienern aber auf der Position des Torhüters: Jean-Philippe Lamoureux kam vom VSV nach Wien.

Beide Teams haben eine Vorbereitung auf Pflichtspiel-Niveau absolviert, beide haben sich als jeweils Letzter in ihrer Gruppe aus der Champions Hockey League (CHL) verabschiedet. "Es war schade, dass wir es nicht in die nächste Runde geschafft haben. Aber das Wichtigste für mich ist: Es lag nicht am Einsatz der Spieler", resümierte Aubin. Die Wiener formulieren ihre Ziele nach dem Viertelfinal-Aus im Vorjahr und einer enttäuschenden Saison bewusst vorsichtig. "Ich habe nur ein Ziel: Täglich besser zu werden", meinte der Capitals-Coach. Der Kanadier sieht Titelverteidiger Salzburg in der Pole-Position auf den Meisterpokal, betont aber: "Es wird auf die Konstanz ankommen. Eine Saison ist ein Marathon, kein Sprint."

Titelfavorit Salzburg

Mit seinem Tipp ist Aubin nicht alleine – der Großteil der Trainer in der EBEL sieht die Salzburger auch in der kommenden Saison in der Favoritenrolle. "Der Druck und die Erwartung sind da", gibt Greg Poss, Trainer der Salzburger, zu. Der US-Amerikaner, der ebenfalls in seine erste Saison mit den "Bulls" geht, nimmt die Herausforderung auch aufgrund eines für die EBEL überragenden Kaders an: Die Salzburger haben die Dichte an potenziellen Topspielern noch einmal erhöht. Mit Bernhard Starkbaum, Rückkehrer Thomas Raffl und Raphael Herberger sind drei Teamspieler zum Team dazu gestoßen. "Es wird darauf ankommen, wie gut wir die uns zur Verfügung stehenden Ressourcen, etwa die Akademie, zu nützen wissen", sagte Poss.

Mitfavoriten auf den Meisterpokal wollte der ehemalige Trainer der deutschen Nationalmannschaft keine nennen. Poss will sich erst ein genaues Bild von der Liga und den Gegnern machen. Was er von seiner Mannschaft sehen möchte, weiß er schon längst: "Druckvolles und sehr schnelles Umschalten von Defensive auf Offensive."

Der Meister, der sich als einziger heimischer Vertreter in der CHL in die Runde der letzten 32 spielte, gastiert zum Saisonauftakt in Znaim. Es gebe leichtere Partien, als bei Orli Znojmo zu starten, sagte Poss. Dabei muss Znojmo namhafte Abgänge wie Goalgetter Colton Yellow Horn verkraften. Aus der CHL verabschiedeten sich die Tschechen ohne Punkt.

KAC baute Kader um

Der KAC empfängt zu Saisonbeginn Fehervar. Nach einer katastrophalen Saison haben die Klagenfurter ihren Kader umgebaut. Mit nur vier Legionären im Angriff gab der KAC ein Bekenntnis zum österreichischen Weg ab. "Das ist unser Weg, unsere Philosophie", sagte Neo-Coach Mike Pellegrims. Obwohl der Belgier ein System, das "auf viel Laufbereitschaft und viel Kampf" aufbaut, spielen lassen will, verzichtet er auf eine Kampfansage an die Konkurrenz. "Es gibt viele Bereiche, wo wir uns noch verbessern müssen", erklärte der Trainer und nannte die zuletzt fehlende Aggressivität vor beiden Toren.

Der VSV hat zum Auftakt in Ljubljana eine kurze Anreise. Für eine möglichst lange Saison wurden gleich elf Import-Spieler verpflichtet. Die Vorbereitung des Dornbirner EC war von Verletzungen geprägt, essenzielle Spielsituationen wie Powerplay und Unterzahl konnten lange Zeit nicht mit den vorgesehenen Spielern trainiert werden. "Die Wahrheit ist, dass wir nicht wirklich wissen, wo wir stehen", sagt Trainer Dave MacQueen vor dem Auftaktspiel gegen die Graz 99ers.

"Harte Arbeit" in Innsbruck

Die Steirer wollen den Schwung der rundum erneuerten Merkur Eisarena "Bunker" mitnehmen, die katastrophale Vorsaison vergessen machen und erstmals seit 2012/13 wieder ins Playoff einziehen. Trainer Ivo Jan holte den ehemaligen Teamspieler Oliver Setzinger an die Mur, er soll die 16 Österreicher im Kader als Kapitän anführen.

Die Innsbrucker Haie wollen ihre guten Leistungen in der Vorbereitung (sieben Siege aus acht Spielen) nun auch unter Pflichtspiel-Bedingungen unter Beweis stellen. Zum Auftakt wartet das "Tiroler Duell", die Mannschaft von Neo-Coach Rob Pallin trifft auf HCB Südtirol, EBEL-Meister von 2013/14. "Ich glaube an das Prinzip harter Arbeit. Dann kommen auch die Resultate", gab Pallin die Marschroute vor. (APA, red, 13.9.2016)