Tesla-Modelle erhalten ein Software-Update, das den Autopiloten massiv verbessern soll

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Tesla-CEO Elon Musk hat am Sonntag ein Software-Update angekündigt, das das Autopiloten-System der Fahrzeuge drastisch verbessern soll. So nutzt das Feature künftig den Radar gleichberechtigt zu Kamera samt Bildanalyse. Letztere hatten bis dato den Vorzug erhalten, der Radar sollte deren Ergebnisse bislang nur gegenchecken. Das hatte teilweise fatale Konsequenzen: So konnte das System einen LKW mit weißer Plane nicht erkennen und steuerte einen Tesla in den Truck. Der Tesla-Fahrer kam dabei ums Leben; die Causa löste große Kontroversen um das laut Kritikern "unausgereifte" Feature aus.

Straßenschilder auf "Whitelist"

Mit der neuen Software wäre dieser Unfall laut Tesla vermutlich nicht passiert. Zusätzlich zur verstärkten Nutzung des Radars werden Straßenschilder nun in eine Liste aufgenommen, auf die das System permanent zugreift. So sollen "ungefährliche" Objekte wie Wegweiser, die über der Straße angebracht sind, identifiziert werden können. Außerdem wird das neue System in Notfällen autonom den Bremsvorgang verstärken und das Lenkrad bedienen.

"Perfekte Sicherheit ist ein unmöglich zu erreichendes Ziel", sagte Tesla-Chef Elon Musk gegenüber Journalisten. Es ginge Tesla darum, die Sicherheit zu verbessern. Zu erwarten, dass es durch Autopiloten-Systeme zu "keinen Todesfälle, keinen Verletzungen" komme sei laut Musk unrealistisch.

Unaufmerksame Fahrer

Der Tesla-CEO gab zu, dass das Unternehmen Probleme mit erfahrenen Tesla-Fahrern habe. Diese wären bei der Nutzung des Autopiloten oft unaufmerksam. Deshalb soll sich das System künftig abschalten, wenn mehrere Warnhinweise übersehen werden. Von einer Sperre des Features, die zuvor kolportiert worden war, sprach Musk jedoch nicht. Das Software-Update soll in den kommenden zwei Wochen ausgespielt werden. Es kann von allen Model S- und Model X-Fahrzeugen, die nach Oktober 2014 ausgeliefert wurden, genutzt werden. (fsc, 12.9.2016)