Joel Pohjanpalo hat zugeschlagen.

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Held in Leipzig.

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Salzburgs ehemaliger Spielmacher Naby Keita hat am Samstag in der 89. Minute das zum "Duell der Fußball-Kulturen" hochstilisierte Spiel RB Leipzigs gegen Borussia Dortmund zugunsten der "Bullen" entschieden und für eine gelungene Bundesliga-Heimpremiere des Clubs von Trainer Ralph Hasenhüttl sowie der ÖFB-Teamkicker Stefan Ilsanker und Marcel Sabitzer gesorgt.

Dank Keita gewann erstmals seit acht Jahren ein Neuling sein erstes Heimspiel in der Bundesliga. Leipzig überholte damit in der Tabelle die Dortmunder und setzte sich mit vier Punkten an die fünfte Stelle. Dortmund liegt vor den Sonntagsspielen mit drei Zählern auf Platz acht.

Die Leipziger, bei denen Salzburg-Zugang Bernardo auf der Tribüne saß, legten nach einer Viertelstunde den Respekt vor dem Champions-League-Vertreter ab und eroberten sich mit Pressing zahlreiche Bälle im Mittelfeld. Beim Solo von Timo Werner (17.) über die linke Seite verpasste Yussuf Poulsen die flache Hereingabe. Auf der Gegenseite spitzelte Pierre-Emerick Aubameyang zwei Minuten später den Ball knapp vorbei. Auch ein strammer Schuss von Schürrle (30.) rauschte nur wenige Zentimeter am RB-Gehäuse vorbei.

Nach einer halben Stunde verflachte das Borussen-Spiel. Zu viele Fehlpässe, keine ordnende Hand – nach dem kurzfristigen Ausfall des Japaners Shinji Kagawa (Knöchelverletzung) fehlten die zündenden Ideen in der Offensivbewegung. Diese Akzente konnte auch Mario Götze, der nach 1.239 Tagen sein Bundesliga-Comeback bei der Borussia feierte, nicht setzen.

Das Händchen

In der zweiten Hälfte übernahm Leipzig komplett das Spielgeschehen. Einziges Manko: Nach der Balleroberung agierten die Sachsen zu hektisch, es fehlte lange an Genauigkeit. Mit der Einwechslung des Schweden Emil Forsberg für Sabitzer nach einer guten Stunde brachte Hasenhüttl den Mann für die Perfektion. Auch der 19-jährige Schotte Oliver Burke, mit 15,5 Millionen Euro der bisher teuerste Leipziger Transfer, erhöhte die Qualität im RB-Spiel.

Werner hatte in der 75. Minute den Siegtreffer auf dem Fuß, doch Roman Bürki parierte. Gleich danach rettete Raphael Guerreiro den Kopfball von Marcel Halstenberg auf der Linie. In der 83. Minute streifte Schürrles Schuss nach einem Solo die Latte. Dann folgte Keitas Schuss ins Glück. Ilsanker spielte durch.

Pohjanpalo, der Held

Schon zuvor hatte Joel Pohjanpalo Bayer Leverkusen mit einem "Last-Minute-Triple" vor einem Fehlstart gerettet. Dank der späten "Explosion" des 21-jährigen Finnen holte die Elf von Roger Schmidt in der zweiten Runde zuhause ein letztlich verdientes 3:1 gegen den HSV und damit die ersten Punkte. Der HSV war nach einem Assist von Michael Gregoritsch in Führung gegangen (58.).

Indes feierte Hertha BSC dank Treffern von Vedad Ibisevic (8.) und Julian Schieber (86.) beim 2:0 in Ingolstadt den zweiten Sieg und ist damit erster Verfolger von Spitzenreiter Bayern München. Die Berliner gewannen beim FC Ingolstadt 2:0. Auf Platz drei klassierte sich Peter Stögers 1. FC Köln nach einem 0:0 beim VfLWolfsburg.

Gregerl beteiligt

Leverkusen stand nach dem misslungenen Auftakt unter Druck, ein weiterer Rückschlag vor dem Start in die Champions League war nicht eingeplant. Weil Goalie Bernd Leno nach fast einer Stunde aber nach einem Steilpass von Gregoritsch mit dem Herauslaufen zögerte und zudem über den Ball schlug, konnte HSV-Neuverpflichtung Bobby Wood problemlos einschieben (58.). Doch Bayer drängte auf den Ausgleich und kam schließlich durch drei Tore von Pohjanpalo in der 79., 91. und 94. Minute noch zum Sieg. Leverkusens ÖFB-Trio, Ramazan Özcan, Julian Baumgartlinger und Aleksandar Dragovic, musste die Partie allerdings von der Bank aus mitanschauen.

Stögers "Geißböcke" verdarben in Wolfsburg das Bundesliga-Comeback von Torjäger Mario Gomez. Im ersten Wolfsburger Pflichtspiel mit dem deutschen Teamstürmer kamen die Niedersachsen nicht über ein 0:0 hinaus. Gomez spielte durch, gab aber nur zwei Torschüsse ab. Der selbst ernannte Champions-League-Aspirant Wolfsburg war mit dem Punkt noch gut bedient, die ersatzgeschwächten Kölner waren über weite Strecken spielbestimmend. Mit vier Punkten aus zwei Spielen liegen beide Teams nun gleichauf.

Gladbach gerissen

Der entfesselte Aufsteiger SC Freiburg beendete die Erfolgsserie von Borussia Mönchengladbach. Nach vier Pflichtspielsiegen zum Start der neuen Saison unterlagen die Gladbacher bei den Breisgauern verdient mit 1:3. Thorgan Hazard (35.) hatte das Team von Trainer Andre Schubert zwar vor der Pause in Führung gebracht. Doch Maximilian Philipp drehte durch zwei Tore das Spiel (54., 85.). Joker Nils Petersen setzte per Elfmeter den Schlusspunkt (88.). (APA, 10.9.2016)

Ergebnisse Deutsche Bundesliga 2. Runde:

VfL Wolfsburg – 1. FC Köln 0:0
Köln: Trainer Stöger

SV Darmstadt – Eintracht Frankfurt 1:0
Frankfurt: Lindner Ersatz.

SC Freiburg – Borussia Mönchengladbach 3:1

FC Ingolstadt 04 – Hertha BSC Berlin 0:2
Ingolstadt: Suttner spielte durch, Hinterseer ab 58.

Bayer 04 Leverkusen – Hamburger SV 3:1
Leverkusen: Özcan, Baumgartlinger, Dragovic Ersatz. HSV: Gregoritsch spielte durch