Im Wettbewerbsverfahren um das meistbenutzte Smartphone-Betriebssystem Android gibt die EU-Kommission Google erneut mehr Zeit. Das Unternehmen müsse nun bis zum 20. September Stellung zu den Vorwürfen nehmen, hieß es am späten Donnerstag von der EU-Kommission. Schon im Juli hatte Google um eine Fristverlängerung gebeten – sie war am Mittwoch abgelaufen.

Vorwurf Wettbewerb zu behindern

Die Kommission warf Google im April vor, mit der Geschäftspolitik bei Android den Wettbewerb im Smartphone-Markt zu behindern. Sie stört sich unter anderem daran, dass Hersteller von Android-Geräten mit integrierten Diensten des Konzerns zwingend auch die Google-Suche und den Web-Browser Google Chrome vorinstallieren müssten. Außerdem biete der Konzern Herstellern und Mobilfunk-Betreibern finanzielle Anreize dafür, dass sie ausschließlich die Google-Suche auf den Geräten vorinstallieren.

Android ist das dominierende Smartphone-System mit einem Marktanteil von über 80 Prozent beim Geräte-Absatz. Die Kommission sieht bei Google auch Wettbewerbsprobleme bei Shopping-Angeboten und Online-Werbung. (APA, 9.9.2016)