Paris – Die französische Schauspielerin Julie Gayet engagiert sich in einer neuen Kampagne gegen Sexismus. Sie tritt als Botschafterin in der am Donnerstag vorgestellten Kampagne "Sexisme, pas notre genre" (etwa: "Sexismus, nicht mein Fall") auf, mit der die Regierung auf die anhaltende Diskriminierung von Frauen aufmerksam machen will.

Statistiken zeigen, dass in Frankreich im Haushalt, am Arbeitsplatz und im öffentlichen Leben Frauen weiter benachteiligt werden. So wird nur eine der 40 größten Konzerne des Landes von einer Frau geführt, und nur 16 Prozent der Bürgermeister sind weiblich. Zudem verdienen Frauen im Schnitt 19 Prozent weniger als Männer in der gleichen Position.

Durch Beziehung mit Hollandes bekannt geworden

Gayet sagte kürzlich der Zeitung "Le Parisien", Eltern müssten ihren Kindern ein Vorbild in Sachen Gleichberechtigung sein. "Ich will, dass meine Söhne dasselbe tun wie ich: Sie räumen den Tisch ab und lernen zu kochen", sagte die 44-jährige Mutter zweier Söhne.

Die Schauspielerin war im Jänner 2014 auch außerhalb Frankreichs bekannt geworden, als ein Magazin ihre Beziehung mit dem Präsidenten öffentlich machte. Hollande trennte sich wenig später von seiner Partnerin Valerie Trierweiler, die daraufhin in einem Buch mit ihm abrechnete. Der 62-jährige Sozialist hielt seine Beziehung mit Gayet strikt privat, doch deuten Gayets Interview mit "Le Parisien" und ein Foto für die Titelseite von "Paris Match" an, dass sie eine öffentlichere Rolle spielen will. (APA, AFP, 9.9.2016)