Die körperliche, emotionale, kognitive und soziale Entwicklung wird durch die Mensch-Tier-Beziehung gefördert.

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Ein ausgebildeter Assistenzhund kostet rund 20.000 Euro. Und obwohl für viele schwer kranke und behinderte Kinder eine tiergestützte Therapie oder ein Therapietier ein großer Wunsch ist, sind diese für viele Familien unerschwinglich. Die Plattform "Pet Ribbon" will das ändern. Sie hat seit 2012 215.000 Euro für derartige Initiativen gesammelt, und auch heuer wird man einige ermöglichen.

Auch diesmal wird rund um den Tierschutztag am 4. Oktober gesammelt, um ausgewählte soziale Projekte zu unterstützen, in deren Fokus die Mensch-Tier-Beziehung steht. Anfangs kooperierte die von den Tierfuttermarken Whiskas und Pedigree ins Leben gerufenen Initiative mit den SOS Kinderdörfern, seit 2013 fungiert die Stiftung Kindertraum als Partner.

Die Kinder und Jugendlichen haben meist keine kostspieligen Wünsche, sondern träumen zum Beispiel von einem Treffen mit dem Lieblingsstar oder Sportlegenden. Rund ein Viertel der Anfragen betrifft allerdings das liebe Vieh. Tiergestützte Therapien, wie sie beispielsweise auf Bauernhöfen angeboten werden, stehen da ganz oben auf der Liste, aber auch ein eigener, verlässlicher Partner mit kalter Schnauze.

Hilfe im Alltag

Durch den Kontakt mit Tieren soll die Lebensqualität der Betroffenen und ihres Umfeldes entscheidend und nachhaltig verbessert werden. "Die Tiere bieten eine große Hilfestellung bei der Bewältigung des Alltages", erläutert Karl Weissenbacher vom neuen Messerli Forschungsinstitut in Wien. Die körperliche, emotionale, kognitive und soziale Entwicklung werde gefördert.

Die 18-jährige Rollstuhlfahrerin Lara zum Beispiel leidet an Muskelatrophie und wünscht sich nichts sehnlicher als einen Assistenzhund. Dieser Traum rückt für sie jetzt in greifbare Nähe: Ein Partner auf vier Pfoten wird derzeit auf seine zukünftige Rolle vorbereitet. Nächstes Jahr soll der Collie Julie dann rund um die Uhr etwa beim Ausräumen der Waschmaschine, beim Öffnen von Türen oder Aufheben von Gegenständen behilflich sein. Diabetikerwarn-, Assistenz- und Blindenhunde werden meist rund zwei Jahre lang intensiv trainiert, am Ende hat sich ein eingespieltes Mensch-Tier-Team gebildet. (APA, 7.9.2016)