Innsbruck – Wegen des Verbrechens der terroristischen Vereinigung müssen sich am Donnerstag kommender Woche zwei Iraker im Alter von 21 und 28 Jahren am Landesgericht Innsbruck verantworten. Den beiden Asylwerbern wird vorgeworfen, Mitglieder der schiitischen Terrormiliz "Asa'ib al-Haqq" gewesen zu sein. Bei einem Schuldspruch drohen den Männern laut Staatsanwaltschaft je bis zu zehn Jahre Haft.

Der 28-jährige Iraker soll zwischen Sommer 2014 und Frühling 2015 für die Miliz unter anderem nahe Tikrit im Irak gekämpft haben. Zudem soll er als Leibwächter und Wachorgan des Milizanführers tätig gewesen sein. In Tirol soll er im November Flüchtlingsheimmitbewohner verängstigt haben, indem er mit einem großen Messer herumhantiert hatte. Und in sozialen Netzwerken hat er laut Polizei zudem die Anschläge von Paris gutgeheißen.

Getrennte Verhandlungen

Sein ebenfalls angeklagter 21-jähriger Landsmann soll für dieselbe Miliz bis zum Frühjahr 2015 zwar nicht gekämpft, aber Versorgungslieferungen durchgeführt haben. Die beiden Fälle sollen nächsten Donnerstag getrennt voneinander verhandelt werden.

"Asa'ib al-Haqq" (Liga der Rechtschaffenen), nach ihrem Führer auch Khazali-Netzwerk genannt, operiert im Irak und Syrien gegen die sunnitische Terrormiliz IS ("Islamischer Staat"). Sie soll vom Iran unterstützt werden. Früher soll sie zahlreiche Angriffe auf die US-Besatzer im Irak durchgeführt haben. (APA, 6.9.2016)