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Der viele Regen im Sommer machte die Pflanzen anfällig für Krankheiten.

Foto: Reuters / David Gray

Zuerst der Frost im Frühling, dann im Sommer noch Peronospora, der falsche Mehltau – die wohl gefürchtetste Pilzerkrankung im Weingarten. Die Natur hat es hat es vielen Winzern heuer ordentlich gezeigt: Zwar haben einige Rebstöcke nach dem Frost wieder ausgetrieben, sie haben dabei aber so Gas gegeben, dass sie viel zu schnell gewachsen sind. Die Pflanzen wurden besonders anfällig für Krankheiten. Der viele Regen im Sommer gab dann den Rest: Der Pilz breitete sich rasant aus.

Kupfer gegen Peronospora

Biowinzer haben es besonders dick abbekommen: für Alwin Jurtschitsch – bekannter Weinmacher aus Langenlois und seit zehn Jahren Bio-zertifiziert – das "heftigste Jahr" überhaupt. Wie viele seiner Kollegen versucht er, möglichst wenig Kupfer einzusetzen – das einzig wirklich wirksame Mittel gegen Peronospora, das im Bioweinbau erlaubt ist. Von Kritikern wird Kupfer gebetsmühlenartig als "Teufelszeug" angeprangert. Ein heuchlerischer Vorwurf, wird doch im konventionellen Weinbau neben systemischen Fungiziden zusätzlich Kupfer gespritzt.

Nicht selten sind es dieselben Kritiker, die Biowinzern gerne vorwerfen, lediglich einem Trend hinterherzujagen. Angesichts der Tatsache, dass einige Weingüter bis zu zwei Dritteln ihrer Ernte verlieren, eine degoutante Unterstellung. Da hört sich der Modespaß nämlich auf. (Christina Fieber, RONDO, 13.9.2016)