Jetzt gibt's was auf die Augen! Designer haben sich in der Videospielgeschichte an zahlreichen Charakteren versucht – mit desaströsen Ergebnissen

Manchmal meinen es Designer zu gut. Um am Puls der Zeit zu bleiben, versuchen sie verzweifelt, alteingesessene Charakterdesigns oder beliebte Spielfiguren in die Moderne zu holen, und scheitern dabei kläglich. Während kleinere Details wie Accessoires oder ein neues Outfit bei Spielern ohne großes Buhei wahrgenommen werden, schlagen komplette Neugestaltungen hohe Wellen – und verpassen den Designern ein vernichtendes Urteil.

Besonders schwierig gestaltete sich der Übergang von 2-D zu 3-D. "Super Mario", "Sonic" oder "Pac-Man" erhielten dreidimensionale Designs, die Meinungen darüber klafften weit auseinander. Mario wurde gelobt, Sonic nach anfänglicher Kritik akzeptiert und Pac-Man von Anfang an gehasst. In unserer Galerie blicken wir auf beispielhaft unglückliche Redesigns von "Pac-Man", "Bomberman" und Co aus der Videospielgeschichte.

Als gelber Kreis – so wurde Pac-Man in den 1980er-Jahren bekannt. Das einfache Spielprinzip und das minimalistische Design verhalfen der Spielfigur zu internationalem Ruhm.

Foto: Namco

Mit dem Sprung ins 3-D-Zeitalter wurde der Kreis nicht nur zur Kugel, Pac-Man wuchsen in "Pac-Man World" Augen, Nase, Arme, Beine und rote Turnschuhe – nicht zur Freude aller Fans.

Foto: Namco

Aber es geht noch schlimmer: Der gelbe Nimmersatt durchlief zahlreiche Neugestaltungen. Mal mit, mal ohne Nase, das misslungenste Redesign war wohl für "Pac-Man Atari 400/800".

Foto: Namco/Atari

Der rasante Rennigel Sonic stand von jeher im Schatten des Hüpf-und-Spring-Meisters Super Mario. Mit seiner blauen Farbe als Markenzeichen hob sich Segas Spielikone von dem Klempner ab.

Foto: Sega

Aufgrund mehrere Flops innerhalb des "Sonic"-Franchises versuchte Sega den blauen Igel immer "cooler" zu gestalten. In "Sonic Boom" wurden ihm nicht nur ungewöhnlich lange Gliedmaßen verpasst, sondern auch noch ein Bandana-Tuch und mit Bandagen umwickelte Hände und Füße.

Foto: Sega

Die eher unbekannte Nebenfigur des "Donkey Kong"-Universums, Tiny Kong, tauchte zum allerersten Mal in "Donkey Kong 64" für den Nintendo 64 auf. Dort ist sie das jüngste Mitglied des Kong-Klans.

Foto: Nintendo

Mehrere Jahre später durchlief Tiny Kong nicht nur ein Redesign, sondern auch die Pubertät. Ihr sexualisierte Neugestaltung zeigt die junge Kong-Dame kurvenreich und mit mehr Haut, zum Beispiel im Sportspiel "Super Mario Sluggers".

Foto: Nintendo

Spyro, der liebenswerte Drache aus der Spyro-Reihe, konnte Ende der 1990er- und Anfang der 2000er-Jahre relativ große Erfolge feiern.

Foto: Insomniac Games

Activision übernahm 2008 die Rechte zu "Spyro" und verpasste dem Drachen für die "Skylanders"-Reihe ein komplett neues Design. Animalischer und gefährlicher zeigt sich der Held nun dem Spieler.

Foto: Activision

Hudsons "Bomberman"-Serie ist ein Kultjklassiker im Multiplayerbereich. Bomben legen, zünden und seine Gegner ausschalten. Bombermans Design zeigt die Figur in knuddeliger Optik.

Foto: Hudson

Nicht wiederzuerkennen ist Bomberman im 2006 erschienenen "Bomberman: Act Zero". Als hypertechnischer Robotersoldat zeigt sich Bomberman nun in realistischer Grafik. Das Spiel und das Design wurden von Kritikern und Spielern harsch verurteilt. (rec)

Foto: Hudson