Auf Nachrichten aus dem All zu warten, überlässt das Ensemble für unpopuläre Freizeitgestaltung den Ufologen. Unpop schickt lieber Nachrichten ins All.

Foto: Unpop/Stark

Dornbirn – Stephan Kasimir, Caro Stark und Thomas Bechter, alle 30 irgendwas, gestalten die Vorarlberger Theaterlandschaft seit Jahren mit. Als Regisseur und Kurator, Ausstatterin und Videokünstlerin, Sound-, Lightdesigner und Musiker.

Nun machen sich die drei selbstständig und fügen der (gemessen an der Überschaubarkeit des Landes) vielfältigen Theaterszene einen weiteren Kulturkleinbetrieb hinzu. Das Ensemble für unpopuläre Freizeitgestaltung will Fußball und Co nicht länger allein als Option für den Feierabend stehenlassen. Als Spielort hat man sich Dornbirn, das im Gegensatz zu Bregenz und Feldkirch noch theaterlos ist, ausgesucht.

Konkurrenz für die etablierten Theater, alle geleitet von Menschen der Generation 50 plus, wollen die Jungen nicht sein. Ergänzung schon. Mit zwei, drei Produktionen pro Jahr soll das Publikum junge Dramatikerinnen und Dramatiker kennenlernen, solche, die nicht die Welt auf der Bühne abbilden, sondern der Welt "etwas Eigenes, Anderes" entgegenstellen.

Wie das "Andere" ausschauen könnte, zeigt das Ensemble für unpopuläre Freizeitgestaltung ab Donnerstag. Mit Wolfram Lotz (geboren 1981) hat man sich einen jungen, aber gefeierten Autor ausgesucht. Lotz wurde bereits am Akademietheater gespielt, bekam für Die lächerliche Finsternis letztes Jahr den Nestroy-Preis. "Absurd-komisch und dennoch bitterernst", erkannte die Jury.

In Einige Nachrichten an das All lässt Lotz seine Figuren Fragen nach dem Sinn des Daseins stellen, in knappster Form werden die Fragen ins All geschickt. Grelle Comedy und feine Poesie werden dem Publikum versprochen. Stephan Kasimir (Regie) will an Klischees des politischen Theaters kratzen, Caroline Stark und Thomas Bechter lassen dazu die wilde Bühne krachen und rauchen.

Es spielen: Heinz Arthur Boltuch, Maria Fliri, Anwar Kashlan, Ronald Kuste, Luis Lüps, Wolfgang Pevestorf und erstmals Aysel Kücük (15). (Jutta Berger, 5.9.2016)