Chisinau – Trotz der jüngsten Skandale um systematisches Doping wird die russische Stadt Tjumen Ausrichter der Biathlon-WM 2021. Eigentlich hatte das Internationale Olympische Komitee (IOC) den sieben Wintersport-Weltfachverbänden nach Veröffentlichung des McLaren-Reports im Juli empfohlen, vorerst keine Großereignisse mehr nach Russland zu vergeben. Ungeachtet dessen erhielt das westsibirische Erdöl-Zentrum am Sonntag den Zuschlag.

Beim Kongress des Biathlon-Weltverbandes IBU in Chisinau/Moldawien stimmten die Delegierten mehrheitlich mit 25 Stimmen für Tjumen, das sich klar gegen das slowenische Pokljuka (13) und Nove Mesto in Tschechien (10) durchsetzte.

Der McLaren-Report hatte unter anderem aufgedeckt, dass es im Biathlon die meisten russischen Manipulationsfälle in den Wintersportarten gegeben hatte. Demnach gab es zehn Fälle, in denen Proben vertuscht wurden.

In Tjumen fand bislang noch kein Weltcup der Skijäger statt, im kommenden Winter machen die Biathleten 1500 Kilometer östlich von Moskau erstmals Station. Die bislang letzte Biathlon-WM in Russland wurde 2011 in Chanty-Mansijsk durchgeführt.

Die Titelkämpfe 2020 gingen an Antholz, die Südtiroler kommen damit nach 2007 erneut zum Zug. Die kommende WM geht im Februar 2017 in Hochfilzen in Szene. 2019 werden die Bewerbe in Östersund (SWE) ausgetragen. (sid, red, 4.9. 2016)