Seit 2012 ist Truvada in den USA als Prophylaxe-Medikament zugelassen. Nun zieht auch die EU-Kommission nach.

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Brüssel – Menschen mit hohem Risiko einer HIV-Infektion können künftig auch in der EU das Prophylaxe-Medikament Truvada bekommen. Das habe die EU-Kommission unter Auflagen gebilligt, sagte ein Kommissionssprecher. Einige HIV-Experten setzen große Hoffnungen in das Präparat. Die tägliche Einnahme der Tablette soll das Risiko senken, sich mit dem HI-Virus zu infizieren.

Truvada gebe es nur auf Rezept, betonte der Sprecher. Noch ist unklar, wann das Medikament als Prophylaxe erhältlich ist. Die Europäische Arzneimittelbehörde (Ema) hatte die Zulassung von Truvada als Prophylaxe-Medikament für Menschen mit hohem Infektionsrisiko bereits Ende Juli empfohlen.

Deutsche Krankenkassen übernehmen Kosten nicht

Truvada ist in den USA seit 2012 zur Prophylaxe zugelassen. In Südafrika wird es seit diesem Jahr an Prostituierte abgegeben. Experten zufolge könnte das Mittel monatlich rund 800 Euro pro Patient kosten. In Deutschland übernehmen die Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) die Kosten für die Prävention nach Angaben des GKV-Spitzenverbandes nicht. (APA, dpa, 1.9.2016)