Der Amphibienbus wurde an die Gegebenheiten in Salzburg angepasst. Es sei das kleinste und leichteste touristisch genutzte Amphibienfahrzeug, sagt der Betreiber Erich Berer.

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Salzburg – Der lange angekündigte Amphibienbus, halb Bus, halb Schiff, ist am Mittwoch in Salzburg angekommen. Die Touristenattraktion wird nächste Woche erstmals im Probebetrieb zwischen der Anlegestelle des Ausflugsschiffes Amadeus und dem Müllner Steg auf der Salzach schippern. Nach der rund 500 Meter langen Bootsfahrt fährt der Amphibienbus aus dem Wasser und bis zum Schloss Leopoldskron beziehungsweise zum Schloss Hellbrunn.

Tourismusunternehmer Erich Berer, der auch die Salzachschifffahrt betreibt, hat das Fahrzeug extra für die Stadt Salzburg designen lassen. Es handle sich um das kleinste und leichteste touristisch genutzte Amphibienfahrzeug, sagt Berer. Ein "Monsterbus" passe nicht zur Welterbestadt. Gleichzeitig brauche es einen geringeren Tiefgang für eine Nutzung auf der Salzach, die teilweise nur 2,2 Meter tief ist. 26 Passagiere sollen Platz finden, bis zu sieben Fahrten pro Tag sind geplant. Der Ausflug dauert rund eine Stunde und 20 Minuten und kostet 30 Euro für Erwachsene, 20 Euro für Kinder.

Vier Jahre tüftelte der Unternehmer an dem Gefährt, das 650.000 Euro kostete. Es hat drei Motoren, ist 9,9 Meter lang, 2,40 Meter breit, 3,45 Meter hoch und wiegt 7,7 Tonnen. Alle behördlichen Auflagen wie wasser- und naturschutzrechtliche Genehmigungen seien erfüllt. Ein Gutachten bestätigte auch, dass die Fahrtstrecke auf der Salzach kein Fischlaichgebiet ist, was auch die Bedenken des Landesfischereiverbands beseitigte, erklärt Berer.

Kritik an Disneysierung Salzburgs

Wenig Freude mit der neuen Tourismusattraktion hat die Bürgerliste, die Grünen in der Stadt Salzburg. "Das ist ein weiterer Schritt zu Disneysierung Salzburgs. Einen Amphibienbus braucht hier wirklich niemand", sagt Bürgerlisten-Gemeinderat Bernhard Carl. Es gehe nur um "Privatgeschäfte auf Kosten der Natur und unserer wunderbaren Altstadtkulisse", ärgert sich Carl.

Ins selbe Horn stieß der Salzburger Altstadtverband bereits 2014, als der Amphibienbus erstmals angekündigt wurde. "Die Salzburger Altstadt ist kein Freizeitpark", betonte der Altstadtverband in einer Aussendung, es gebe schon genügend Angebote für den Massentourismus. Die Tourismusattraktion passe absolut nicht zur Salzburger Altstadt und die Authentizität des Stadtbildes würde dadurch beeinträchtigt. (Stefanie Ruep, 31.8.2016)