Wien – Im Zusammenhang mit den Ermittlungen nach dem Putschversuch in der Türkei sind 35 Mitarbeiter von Medienunternehmen zur Fahndung ausgeschrieben worden. Unter ihnen seien zahlreiche Journalisten, meldete die Nachrichtenagentur DHA am Dienstag.

Ihnen werde Unterstützung des in den USA lebenden Predigers Fethullah Gülen vorgeworfen, den die Türkei für den Putschversuch vom 15. Juli verantwortlich macht.

Bei Razzien in Istanbul, in der Hauptstadt Ankara und im nordwesttürkischen Izmit habe die Polizei bereits neun der Verdächtigen festgenommen. 18 von den noch Gesuchten hielten sich im Ausland auf.

Gastautor der "Süddeutschen Zeitung" vermisst

Die Zeitung "Cumhuriyet" ("Republik") berichtete, unter anderem werde nach dem Journalisten Yavuz Baydar gefahndet, der unter anderem Gastbeiträge in der "Süddeutschen Zeitung" schreibt. Unter den Festgenommenen seien ehemalige Mitarbeiter Gülen naher Medien, aber auch ehemalige oder aktuelle Journalisten der inzwischen eingestellten kritischen Online-Zeitung "Radikal" oder der regierungsnahen Zeitung "Yeni Safak" ("Neue Morgendämmerung"). (APA, 30.8.2016)