Berlin – Bei einer Wahlkampfveranstaltung im deutschen Bundesland Niedersachsen ist Bundeschef der rechtspopulistischen AfD, Jörg Meuthen, mit einer tiefgefrorenen Torte beworfen und leicht verletzt worden. Wie die Polizei in Harburg am Dienstag mitteilte, ereignete sich der Vorfall am Vorabend in Seevetal bei einer AfD-Veranstaltung.

Meuthen sei "aus den Reihen der Zuschauer heraus von einem jungen Mann mit einer tiefgefrorenen Torte beworfen und leicht am Kopf verletzt" worden. Wie die Polizei unter Berufung auf Zeugen mitteilte, riefen mehrere Besucher der Veranstaltung Parolen und entrollten ein Banner. "

Der Tortenwerfer und die Gruppe der Störer liefen daraufhin fluchtartig aus dem Versammlungsraum", hieß es. Sechs Menschen seien von einem Sicherheitsdienst festgehalten und an die Polizei übergeben worden.

Ermittlungsverfahren

Gegen eine 18-Jährige, vier 18-jährige Männer und einen 22-Jährigen wurden den Angaben zufolge Ermittlungsverfahren wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz eingeleitet. Sie erhielten demnach Platzverweise. Meuthen sei von einem anwesenden Arzt versorgt worden und habe seine Rede nach wenigen Minuten fortsetzen können.

Der Tortenwerfer konnte laut Polizei anhand einer Videoaufzeichnung identifiziert werden. Es handelt sich demnach um einen der linken Szene zuzurechnenden 17-Jährigen, der noch am Abend befragt worden sei. Er habe aber keine Angaben gemacht. Nun ermittelt laut Polizei der Staatsschutz wegen gefährlicher Körperverletzung gegen ihn.

Meuthen sprach in einer Mitteilung von einer "hinterhältigen Attacke" sowie von einer "feigen und gefährlichen Tat", die "gut organisiert und vorbereitet" gewesen sei. "Ich habe Glück gehabt, dass der Straftäter mich nicht richtig getroffen hat, sonst läge ich mit Sicherheit im Krankenhaus", erklärte er. (APA, 30.8.2016)