Schweben statt fahren schlägt die Vorarlberger Industriellenvereinigung vor.

Foto: IV Vorarlberg

Lustenau – Wenn sich Industrie und umweltpolitische Vordenker zusammentun, kann Ungewöhnliches entstehen. So geschehen in Vorarlberg, wo der Seilbahnhersteller Doppelmayr mit der gemeinnützigen Forschungsgesellschaft Kairos ein neues Verkehrsmittel entwickelte.

City Cable Car ist ein kurvenfähiges Seilbahnsystem für den städtischen Bereich. Die Innovation: Die Kabinen – jede kann 28 Personen oder 2,5 Tonnen Güter transportieren – laufen auf Seilen oder auf Schienensystemen, die in der Höhe bestehenden Straßenzügen folgen oder über und durch Berge führen. "Das Wechseln vom Seil- auf ein Schienensystem und umgekehrt ist vollkommen neu, ebenso die Kurvenfähigkeit", sagt Hanno Ulmer, Vorstand der Doppelmayr Holding.

Bahn in den Bregenzerwald

Die neue Bahn ist das Leuchtturmprojekt der Industriellenvereinigung und deren Exzellenzinitiative für den Standort Vorarlberg. Präsident Martin Ohneberg kann sich eine Realisierung mit finanzieller Hilfe der Industrie und der Bürger durch eine Infrastrukturanleihe vorstellen. Kostenrechnungen liegen noch nicht vor.

Eine mögliche Trasse wurde bereits gefunden: Ideal für "Schweben statt fahren" erscheint Martin Strele von Kairos die Verbindung von Bregenzerwald und Dornbirn. Als Ergänzung des öffentlichen Verkehrs könnte die elf Kilometer lange Bahn für Pendler, Studierende, Touristen eine staufreie Verbindung darstellen. Elektrisch angetrieben wäre die Bahn ein weiterer Schritt zur E-Mobilität und damit zur von Vorarlberg angepeilten Energieautonomie, sagt Strele. Man wird die Idee einer Machbarkeitsstudie unterziehen, kündigte Landeshauptmann Markus Wallner (VP) an. (Jutta Berger, 30.8.2016)