Washington/Damaskus – Die von den USA unterstützen kurdischen Kämpfer in Nordsyrien haben sich nach Angaben eines US-Regierungsvertreters wie von der Türkei verlangt hinter den Fluss Euphrat zurückgezogen. "Alle YPG-Kämpfer sind östlich des Euphrats", sagte ein Vertreter des US-Verteidigungsministeriums, der anonym bleiben wollte, am Montag. Er räumte ein, dass sich möglicherweise noch einige kurdische Kämpfer westlich des Flusses befanden, doch gehörten diese nicht den YPG an.

Die USA unterstützen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG), den bewaffneten Arm der syrisch-kurdischen Partei der Demokratischen Union (PYD), im Kampf gegen die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS). Die türkische Regierung betrachtet die PYD als syrischen Ableger der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) und hat vergangene Woche eine Offensive gegen die syrisch-kurdische Miliz gestartet. Außerdem kämpft die türkische Armee in der Region gegen den IS.

Offensive

Washington forderte die türkische Regierung am Montag auf, ihre Angriffe auf die YPG zu beenden, die türkischen Streitkräfte setzten ihre Offensive aber fort. Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu forderte die YPG-Kämpfer auf, sich "so schnell wie möglich" an das Ostufer des Euphrats zurückzuziehen. "So lange sie das nicht machen, stellen sie für uns ein Ziel dar", sagte er.

Wie in Washington bekanntgegeben wurde, will US-Präsident Barack Obama am Rande des G-20-Gipfels in China am Sonntag seinen türkischen Kollegen Recep Tayyip Erdogan treffen. Bei ihrem Gespräch werde das Thema Syrien ganz oben auf der Tagesordnung stehen, sagte der Regierungsberater Ben Rhodes am Montag. (APA, 29.8.2016)