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Fernsehen auf der Fensterscheibe oder ein Bücherregal, das Kaffee kocht – Ikea-Forschungschef Mikael Ydholm hält dies in Zukunft für möglich. "Vielleicht werden wir auch bald schon smarte Fenster haben, sodass man seine E-Mails auf der Fensterscheibe lesen oder darauf fernsehen kann", sagte der Manager des schwedischen Möbelriesen dem "Tagesspiegel" vom Montag.

Dass durch die zunehmende Digitalisierung des täglichen Lebens ein Billy-Regal in Zukunft Kaffee kochen könne, sei "vielleicht tatsächlich nur eine Frage der Zeit".

"Wir werden weiter Möbel verkaufen, aber wir wollen künftig noch stärker ein Lebensgefühl verkaufen."

Ikea lege Wert darauf, smarte Technologien zu entwickeln, "die nicht auf das einzelne Möbel bezogen sind, sondern auf das ganze Haus", betonte Ydholm. "Wir werden weiter Möbel verkaufen, aber wir wollen künftig noch stärker ein Lebensgefühl verkaufen." Werde heute ein "gutes Bett" verkauft, solle es künftig der "gute Schlaf" sein.

Einige würden "am liebsten im Badezimmer arbeiten und essen"

Ydholm zufolge wird vielen Kunden die Vernetzung digitaler Geräte und die damit verbundene ständige Erreichbarkeit oft auch zu viel. Einige würden "am liebsten im Badezimmer arbeiten und essen", teilweise auf der Toilette, sagte der Ikea-Forschungschef. Das Bad sei der einzige Raum sein, "wo man ganz alleine sein kann". Er denke deshalb über Rückzugsorte für Erwachsene in Büros und Wohnungen nach – in Anlehnung an Kinderstühle mit einer beweglichen Hülle, unter der man sich verstecken könne. (APA, 29.8. 2016)