Teheran – Der seit mehr als fünf Jahren im Iran inhaftierte Atomphysiker Omid Kokabi ist am Montag von Justizchef Sadegh Amoli Larijani persönlich begnadigt worden. Damit brauche Kokabi nicht mehr ins Evin-Gefängnis in Teheran zurück, sagte sein Anwalt Saeid Khalili der Nachrichtenagentur Ilna.

Kokabi, Doktorand einer US-Universität in Austin (Texas), ist seit April im Krankenhaus. Ihm wurde in einer Notoperation eine von Krebs befallene Niere entfernt.

Der gebürtige Iraner Kokabi war im Jänner 2011 aus Texas zu einem Familienbesuch in seine Heimat zurückgekehrt. Als er Teheran einen Monat später wieder verlassen wollte, wurde er am Flughafen verhaftet. Er berichtete, die damalige iranische Regierung habe seine Kooperation beim Atomprogramm Teherans verlangt. Als er sich weigerte, wurde er nach Angaben seines Anwalts zu einer zehnjährigen Haftstrafe wegen Kollaboration mit ausländischen Staaten verurteilt. Seitdem saß er im berüchtigten Evin-Gefängnis in Teheran. (APA, 29.8.2016)