Heiß begehrt: Der viel zitierte Fachkräftemangel in der Industrie zeigt sich auch in einer aktuellen Erhebung.

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Jobs in den Bereichen Engineering und Manufacturing waren schon immer gut bezahlt – welch gute Jobchancen Mitarbeiter in der Industrie aber tatsächlich haben, zeigt eine aktuelle Erhebung der Personalberatung Michael Page. "Gehälter, die deutlich über dem ohnehin hohen kollektivvertraglichen Rahmen angesetzt werden, sind in der Industrie keine Seltenheit", sagt Christoph Trauttenberg, Director von Michael Page in Österreich.

Trotz guter Bezahlung und exzellenter Entwicklungsmöglichkeiten tut sich die Branche allerdings schwer, qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Denn: Mit den Gehältern steigen auch die fachlichen Anforderungen der Unternehmen an ihr Personal.

Spezialisten gesucht

Die zunehmende Automatisierung in der Industrie könnte Arbeitern den Job kosten. Gleichzeitig entstehen hochspezialisierte Tätigkeitsfelder, die nur von gut ausgebildeten und qualifizierten Mitarbeitern besetzt werden können. In der Automatisierungstechnik, aber auch in "jungen" Arbeitsfeldern, wie etwa der Hybrid- und Elektroantriebstechnik im Automotivbereich, sind Fachkräfte stark gefragt.

Auch der Bereich Prozessoptimierung boomt in der Branche. "Unter den Unternehmen herrscht ein regelrechter 'War for Talents'. Die marktübliche Bezahlung kann hier gut und gerne doppelt so hoch sein wie das Kollektivgehalt", sagt Trauttenberg. Für Bewerber mit den entsprechenden Qualifikationen gestalte sich die Jobsuche daher oft sehr kurzweilig.

Wirtschaftskrise überwunden?

Prinzipiell könne man also sagen: Mitarbeiter im Bereich Engineering und Manufacturing haben es gut in Österreich und die Branche steht nach der Krise erholt und gesund da, sagt Trauttenberg. Als einziger Wehrmutstropfen für Jobsuchende in der Industrie offenbare sich in Interviews nur die Standortthematik: "Industriegebiete sind meist nicht in Ballungsräumen gelegen, sondern befinden sich in ländlicheren Gebieten. Die Bereitschaft, den Wohnort zu wechseln oder zum Arbeitsplatz zu pendeln muss also gegeben sein." (red, 29.8.2016)