Das mit der künstlichen Intelligenz ist ja so eine Sache. Da will man Gutes tun für die Gesellschaft, bastelt ein Computerprogramm, das aus riesigen Datenmengen das Gewaltpotenzial von Menschen erkennen soll und wird dann eines Mordes bezichtigt.

Big Data, Überwachung, totale Kontrolle: Das sind die Themen des aktuellen Tatort (Sonntag, 20.15 Uhr, ORF 2, ARD). Und die Folge Hal spart nicht mit Anspielungen auf Stan Kubricks Klassiker 2001: Odyssee im Weltraum. Damals terrorisierte der Supercomputer Hal 9000 die Mannschaft eines Raumschiffs. 2016 ist David Bogmann (Ken Duken) das Opfer.

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Mit Mea Walsh (Karoline Eichhorn) leitet er Bluesky, ein Unternehmen, das einen lernfähigen Computeralgorithmus entwickelt hat. Als Programmierer ist er recht tüchtig, seine künstlich geschaffenen Avatare – vor allem einer namens Judy – wachsen ihm bald über den Kopf und lernen schneller, als ihm lieb ist. Sie spielen mit ihm und ihn dabei aus.

Weil aber Zahlen allein recht fad sind, bestellt er sich hin und wieder ein Callgirl. Eine davon – Elena Stemmle – wird ermordet. Die Schauspielschülerin jobbte nebenbei auch bei Bluesky.

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Die Stuttgarter Kommissare Thorsten Lannert (Richy Müller) und Sebastian Bootz (Felix Klare) verdächtigen Bogmann. Der wird panisch, will das Programm Bluesky mit einem Trojaner stoppen, weil es ihn angeblich vernichten möchte. Lannert glaubt ihm nicht: "Sie brauchen einen guten Psychologen", attestiert er.

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Wer einen klassischen Krimi wünscht, wird diesen Sonntag enttäuscht, die Tätersuche ist Nebensache. Gruselig ist der Machtkampf zwischen Mensch und Maschine aber allemal. (Astrid Ebenführer, 28.8.2016)

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