Jugendliche spielen vor einem Einkaufszentrum in Bangkok Pokemon Go. Wenn sie dabei den Verkehr behindern, könnte das künftig umgerechnet 25 Euro kosten.

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Die grassierende Monstersuche ruft nun die Exekutive auf den Plan. Die Polizei von Bangkok etwa will Verkehrsunfälle durch Pokémon Go-Spieler mit einer Sondereinheit bekämpfen. Ein Team aus 50 Beamten soll Autofahrer und Fußgänger fotografieren, die das beliebte Smartphone-Spiel auf zehn vielbefahrenen Straßen der thailändischen Hauptstadt spielen, berichtet die Bangkok Post unter Berufung auf den Polizeichef.

Schlappe Sondereinheit

Da werden sich die spielsüchtigen Pokémon-Sucher sicher fürchten. Abgesehen von der Bürokratie, die damit in Gang gesetzt wird, mit Fotografieren allein werden sich Unfälle wohl kaum verhindern lassen. Auch fragt sich der Beobachter, warum die mit ihren 50 Mann nachgerade schlappe Sondereinheit nur auf den zehn wichtigsten Straßen Bangkoks patrouillieren soll, statt dass Hundertschaften auf alle Straßen ausgeschickt werden.

Bußgeld 25 Euro

Konsequenz legen die Asiaten mit ihrer militärischen Verbotskultur auch nicht an den Tag. Denn wohl wird die Suche nach virtuellen Monstern auf den betroffenen Straßen verboten und das Computerspielen mit drakonischen Strafen (das Bußgeld beträgt umgerechnet 25 Euro) belegt. Bezahlen muss selbige interessanterweise aber nur, wer den Verkehr durch Handygebrauch gefährdet oder "auf unangemessene Weise" Pokémon spielt. Was immer wir uns darunter vorstellen dürfen: Ob der Verkehr gefährdet ist, ist im Prinzip nachrangig. Es geht ja wohl eher um die Verkehrsteilnehmer. Also, liebe Thais: Ab in die hinteren Gassen, dort flitzen Kokuna, Nidorino und Co noch. (Luise Ungerboeck, 29.8.2016)