Ein Imitator des nordkoreanischen Diktators Kim Jong-Un zeigt bei den olympischen Sommerspielen in Rio den Mittelfinger

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Nordkorea gilt als eines der isoliertesten Länder der Welt: Das Regime rund um Kim Jong-Un kontrolliert genau, welche Informationen die Einwohner der Diktatur erreichen. Durch massive Propaganda wird ein horrendes Bild von der Außenwelt gezeichnet, wobei Nordkorea selbst als eines der ärmsten Länder weltweit ist. Aktivisten wollen die Indoktrination durch die nordkoreanische Regierung durchbrechen, indem sie westliche Kulturprodukte ins Land schmuggeln.

Drohnen als Schmuggler

Jetzt hat die Menschenrechtsorganisation Human Rights Foundation (HRF) angekündigt, bis Jahresende mehr als 10.000 USB-Sticks nach Nordkorea zu bringen. Diese sollen mit Drohnen über die Grenze geschmuggelt und in belebten Gebieten abgeworfen werden. Auf den Datenträgern sind beispielsweise südkoreanische TV-Serien, aber auch Hollywood-Filme wie "Hunger Games" enthalten. Nordkoreaner können die Inhalte auf portablen DVD-Playern abspielen.

Nordkoreanische Flüchtlinge wählen Filme aus

Gegenüber Business Insider nennt HRF-Stratege Alex Gladstein die Wahrheit eine "unglaublich gefährliche Waffe". Er sagt, dass nahezu jeder Überläufer aus Nordkorea zuvor in Berührung mit geschmuggelten Inhalten gekommen ist. Ehemalige Mitarbeiter des nordkoreanischen Regimes helfen nun, passende Inhalte für die USB-Sticks auszuwählen. Dass die Strategie funktioniert, zeigt auch die Reaktion der nordkoreanischen Führung: Sie drohte damit, das Hauptquartier der NGO zu bombardieren. (red, 24.8.2016)