Rhinopithecus bieti mit Jungtier
Foto: Ming Li

Peking – Zu den Schönheiten unter den Primaten zählen sie nicht unbedingt, was vor allem an ihrer fehlenden Nase liegt: Die Schwarze Stumpfnasen (Rhinopithecus bieti) genannten Affen leben in den Wäldern zwischen den Flüssen Mekong und Jangtse im Hochland von Tibet und dort in Regionen zwischen 3.400 und 4.500 Meter über dem Meeresspiegel. Vermutlich existieren heute nur mehr rund 2.000 Exemplare dieser ungewöhnlichen Spezies.

Rhinopithecus strykeri ist in Burma zuhause.
Foto: Ming Li

Warum sie dort trotz widrigster Bedingungen wie Kälte, dünne Luft und geringes Nahrungsangebot gedeihen, haben nun chinesische Wissenschafter herausgefunden: Ihre Erbanlagen verleihen ihnen diese Fähigkeit. Wie die Forscher um Ming Li von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften im Fachjournal "Molecular Biology and Evolution" berichteten, besitzen die Schwarzen Stumpfnasen mehrere Gene, die es dem Tier erlauben, in größeren Höhenlagen als alle anderen nichtmenschlichen Primaten zu existieren.

Rhinopithecus roxellana ist mit geschätzten 25.000 Individuen die am weitesten verbreitete Stumpfnasen-Spezies.
Foto: Ming Li

Die Spezies ist eine von fünf, die zu der Gattung der Stumpfnasenaffen gehören. Typisches Merkmal dieser Tiere sind die kaum vorhandenen Nasen, deren Nasenlöcher nach oben zeigen. Die chinesischen Forscher konnten bei den insgesamt vier untersuchten Stumpfnasenaffen-Arten auch eine auffällig geringe genetische Vielfalt zeigen – wahrscheinlich eine Folge der kleinen Populationen. (red, APA, 28.8.2016)