Wien – Vor exakt drei Monaten hielt Alexander Van der Bellen seine erste Rede als designierter Bundespräsident im Palais Schönburg in Wien. Eine Wahlaufhebung später stellt er am selben Ort seine Plakatserie zur Wahlwiederholung vor. Wie vor der ersten Stichwahl setzt der Präsidentschaftskandidat auf den Heimatbegriff.

Anleihen nimmt das Wahlkampfteam "Gemeinsam für Van der Bellen" wie in der ersten Stichwahl-Plakatserie bei der Bundeshymne. "Für unser vielgeliebtes Österreich" heißt es auf einem Plakat – ein Auszug aus der dritten Strophe. Geliebt könne Österreich aber nur werden, wenn das Land für alle da sei, kommentiert Van der Bellen das Plakat.

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Die neuen Van-der-Bellen-Plakatsujets für die Wiederholung der Bundespräsidenten-Stichwahl.
Foto: Reuters/Heinz-Peter Bader

Mit der Österreich-Fahne wird ein weiteres nationales Symbol in den Sujets verwendet: Vier der fünf Plakate aus der Serie zeigen als Hintergrund die rot-weiß-rote Nationalflagge.

Auch die SPÖ könnte eine Rolle dabei spielen, die Wahlkampagne bis in die Gemeinden zu bringen. SPÖ-Wien Sprecher Hannes Uhl sagte bereits im Gespräch mit dem STANDARD, es gebe überall in Österreich Ortsgruppen, die aktiv wahlkämpfen oder Aufsteller bereitstellen würden. Van der Bellens Wahlkampfmanager Lothar Lockl will die Form der Unterstützung durch die SPÖ derzeit jedoch nicht präzisieren.

"Vielgeliebtes Österreich" aus der Bundeshymne geliehen.
Foto: APA/Georg Hochmuth

Das Wahlkampfteam Van der Bellens will mit den aktuellen Plakaten in den Gemeinden präsenter sein. Dafür sollen einerseits deutlich mehr Plakatflächen als in der ersten Stichwahl sorgen: 22.000 Klein- und 3.000 Großflächen werden dem Van-der-Bellen-Team zur Verfügung stehen. Im letzten Wahldurchgang waren es noch 13.000 beziehungsweise 1.900 Flächen. Andererseits soll eine "Mitmach-Bürgerbewegung" entstehen, in der vor allem freiwilliges Engagement im Vordergrund stehe, sagte Lockl. Kontakte mit Bürgermeistern, Landeshauptleuten und Unternehmern werde das Team ebenfalls pflegen.

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"Gemeinsam stärker" erinnert an den US-Wahlkampf-Slogan "Stronger together" von Hillary Clinton.
Foto: Reuters/Heinz-Peter Bader

Mit dem Plakat "Gemeinsam stärker. Nein zum Öxit." macht Van der Bellen seine Europapolitik deutlich. Im Unterschied zu Norbert Hofer fahre man keinen "Zickzackkurs", was Austrittsszenarien betreffe. "Gemeinsam stärker" erinnert ganz im Sinne der Internationalität an den Slogan der US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton "Stronger together". (Gerhard Eichholzer, 23.8.2016)