Schon bei Fedora 24 (im Bild) steht Wayland als Option zur Verfügung, mit Fedora 25 soll es nun zur Default-Lösung werden.

Screenshot: Andreas Proschofsky / STANDARD

Seit einigen Jahren arbeiten zahlreiche mit dem Linux Desktop betraute Entwickler an einem indirekten Nachfolger für das veraltete X11-Protokoll. Wayland soll künftig zur Darstellung von grafischen Inhalten genutzt werden, so sehen es zumindest sämtliche Linux-Projekte, die nicht Ubuntu sind.

Fedora als Vorreiter

Nun will die erste große Distribution diesen Wechsel vollziehen: Mit dem kommenden Fedora 25 soll Wayland von Haus aus genutzt werden, hat die technische Leitung der Distribution einstimmig beschlossen. Die Nutzer sollten von diesem Wechsel im Optimalfall nichts bemerken, immerhin handelt es sich aus ihrer Perspektive um ein Implementationsdetail. Der Wechsel erfolgt vor allem, um Altlasten loszuwerden, und so den Weg für weitere Neuentwicklungen auf dieser Basis freizumachen.

Es ist nicht der erste Anlauf für einen Wechsel auf Wayland. Bei Fedora 24 hatte man sich schlussendlich aber dagegen entschieden, da man noch mehr Feedback der Nutzer sammeln wollte. Zudem sollen bis zum Erscheinen von Fedora 25 noch einzelne funktionelle Defizite ausgeräumt werden.

Zuversicht

Die Fedora-Entwickler geben sich dabei zuversichtlich, dass der Umstieg dieses Mal wirklich durchgezogen wird. Immerhin müsse man diesen Schritt irgendwann wagen, um ein breiteres Feedback der eigenen User erhalten zu können. Insofern will man diesen Wechsel auch dann vollziehen, wenn nicht jeder einzelne funktionelle Unterschied bis zur Freigabe von Fedora 25 aufgehoben wird. Immerhin habe man für solche Fälle ohnehin X11 als Fallback im Angebot, das über den Login-Screen ausgewählt werden kann.

Fedora 25 soll nach aktuellen Plänen Mitte November veröffentlicht werden. (apo, 23.8.2016)