Seattle – Bei manchen Paaren kann der Genuss von Pornografie das Eheleben womöglich interessanter gestalten. Bei anderen führt der Konsum von Pornos jedoch zur Trennung, berichten Soziologen um Samuel Perry (Uni Oklahoma) bei der Jahrestagung der American Sociological Association.

Bei verheirateten Frauen stiegt die Scheidungsrate in jeweils vierjährigen Untersuchungszeiträumen (2006 bis 2010, 2008 bis 2012, 2010 bis 2014) nach dem Beginn des Pornokonsums von 6 auf 16 Prozent, bei Männern von 6 auf 11 Prozent bis zur jeweils nächsten Umfrage. Nicht ganz klar wird in der Studie "Till Porn Do Us Part?" freilich, warum die Frauen nach dem Genuss einschlägiger Videos mit ihren Ehemännern nicht mehr zusammenleben wollen.

Emotional aufgeladene Zeit

Ebenfalls gut für US-Scheidungsanwälte scheinen die Ferien zu sein: Klagen werden in den USA auffällig oft im März und August eingereicht, wie Soziologen der University of Washington herausfanden. Nach Ansicht der Forscher um Julie Brines sind die Sommer- und Winterferien emotional besonders aufgeladen und stressig: Viele Menschen hätten hohe Erwartungen an die Weihnachtszeit oder die langen Sommerferien im Kreis ihrer Lieben. Paare mit Problemen hoffen, dass diese Zeit ihre Beziehung rettet. Stattdessen ist oft das Gegenteil der Fall. (red, APA/dpa, 23. 8. 2016)