Unter Android gibt es zusätzlich das Knock-Knock-Feature, das bei einem eingehenden Anruf schon vor dem Abheben ein Videobild anzeigt.

Foto: Google

Vor wenigen Tagen hat Google unter dem Namen "Duo" eine neue App für Videotelefonie vorgestellt. Mittlerweile ist diese global verfügbar – und scheint zumindest bei den US-Nutzern sehr gut anzukommen.

Ranking

Innerhalb weniger Tage ist Google Duo in den USA auf Platz 1 der kostenlos erhältlichen Apps im Play Store gestürmt. Damit löst man den Facebook Messenger und das Spiel Pokemon Go an dieser Stelle ab. Betont sei dabei, dass dies natürlich nur ein zeitlich begrenzter Einblick ist, das Top-Free-Ranking zeigt die meisten Downloads in der letzten Zeit an, bei absoluten Zahlen würden sonst immer die gleichen Apps vorneliegen. Und doch zeigt dies, dass zumindest das Anfangsinteresse da ist, auch die hohe Bewertung von 4,5 spricht für eine positive Rezeption.

Bei den Nutzern scheint dabei vor allem der Fokus auf das Wesentliche gut anzukommen: Im Gegensatz zu anderen Google-Diensten wird hier kein Google-Account benötigt, zur Nutzung reicht eine Telefonnummer. Das Setup innerhalb weniger Sekunden vorgenommen, das Interface der App selbst beschränkt Google auf das Nötigste, damit möglichst flott ein Anruf gestartet werden kann. Während des Anrufs gibt es lediglich Knöpfe, um die Kamera zu wechseln oder das Mikrofon lautlos zu schalten.

Performance

In ersten Tests wird zudem gelobt, dass Duo wesentlich besser mit schlechten Verbindungen umgehen kann als die Konkurrenten Facetime oder Skype. Zudem funktioniere auch der Übergang zwischen WLAN und Datenverbindungen nahtlos, ein Szenario in dem andere Services oft mit Abbrüchen reagieren würden.

Ein weiteres Plus ist, dass sämtliche Anrufe Ende-zu-Ende verschlüsselt sind, also weder Google selbst noch Dritte Einblick haben. Weniger gut sieht es allerdings in Hinblick auf die Metadaten aus: Damit das Service überhaupt funktioniert, muss man zulassen, dass Google Duo das eigene Adressbuch einsehen und hochladen kann, um zu überprüfen, welche Kontakte ebenfalls Duo nutzen – und diese dann für ein Gespräch anzubieten. Ähnlich funktionieren die meisten auf Telefonnummern basierten Messenger. Freilich muss betont werden, dass die App auch dann Einblick ins Adressbuch hätte, wenn sie an einen Google-Account gebunden wäre.

Ausblick

Nach dem von Google gewohnten, langsamen Start ist Duo mittlerweile auch in Österreich verfügbar. Dabei stehen Versionen für Android und iOS zur Verfügung. Für die Zukunft verspricht Google die Einführung eines reinen Sprachmodus. (red, 19.8.2016)