Schaub, Schaub, Schaub. Er soll Rapid erhalten bleiben.

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Zilina/Wien – Rapid wird zum sechsten Mal die Gruppenphase der Europa League beehren, gewinnt man nämlich das Playoff in Zilina gegen den slowakischen Meister AS Trencín mit 4:0, ist das Rückspiel am Donnerstag im Allianz Stadion ein echter Spaß.

Es heißt zwar, dass der Teufel niemals schläft, aber im konkreten Fall ist er bewusstlos. Es läuft also rund in Hütteldorf. Louis Schaub ist in der Form seines erst 21-jährigen Lebens, er glänzte in Zilina mit drei Toren. In der Vergangenheit ist er meist im Europacup auffällig geworden, in nun 23 internationalen Einsätzen brachte er es auf 15 Treffer, über so eine Quote hätte sich einst sogar der legendäre Hans Krankl gefreut. Schaub ist nicht einmal Mittelstürmer. Mittlerweile netzt er auch in der Liga – viermal in vier Runden. "Es läuft gerade richtig gut für mich. Ich hoffe, ich kann das die ganze Saison konstant zeigen", sagte Schaub in Zilina. Die Gründe für seine Leistungsexplosion kennt er, verrät sie aber nicht. "Seit dem Sommer habe ich in vielen Bereichen etwas verändert. Doch was genau, das behalte ich für mich."

Schwab bleibt

Da Selbstlob nie gut riecht, sprang Trainer Mike Büskens in die Bresche. "Louis ist seit dem ersten Tag sehr fokussiert, er hat aus meiner Sicht Schritte gemacht, was das Selbstverständnis und das Spiel gegen den Ball betrifft." Zwar sei eine Fortsetzung der beeindruckenden Treffsicherheit nicht unbedingt zu erwarten, "aber darum geht es gar nicht. Es geht um die Art und Weise, wie er sich präsentiert, und die Tore sind die Belohnung."

Ebenfalls in Hochform agiert Kapitän Stefan Schwab, auch der 25-Jährige hat gegen Trencín gescort. Zuvor hat Rapid in der Liga die Admira 4:0 geschlagen, für alle acht Tore waren Schwab und Schaub zuständig, das Verhältnis lautet drei zu fünf.

Schaubs Vertrag gilt noch bis Saisonende, eine Ausstiegsklausel in seinem Kontrakt lief im Juli ab. Nicht nur deshalb geht Büskens felsenfest davon aus, den Offensivspieler auch nach dem Ende der Transferzeit am 31. August im Kader zu haben. "Ich habe nicht das Gefühl, dass er uns verlassen wird, und kann mir definitiv nicht vorstellen, dass er im September woanders spielt."

Rapid schwimmt im Geld

Sportdirektor Andreas Müller mache kein Hehl daraus, Schaub langfristig binden zu wollen, bei Schwab ist das gelungen (bis 2020). Schaub zieht, was die Zukunft betrifft, den Mantel des Schweigens an.

Rapid kann mittlerweile für hiesige Verhältnisse nahezu fürstlich entlohnen. Die Gruppenphase beschert 2,4 Millionen Antrittsprämie, jeder Sieg ist 360.000 Euro wert. Und das neue Stadion wird von den Fans gestürmt, der Schlager am 28. August gegen Red Bull Salzburg ist ausverkauft.

Schaubs ganz nahe Zukunft könnte die erstmalige Einberufung ins Nationalteam bringen. Marcel Koller gibt am Donnerstag den Kader für das WM-Qualifkationsspiel am 5. September in Georgien bekannt. Es wäre verwunderlich, sollte er auf Schaub verzichten. Oder auf Schwab. Aber Koller gilt spätestens seit der EM in Frankreich als unberechenbar.

Rapid, das ist fix, gastiert am Sonntag beim WAC. Die Lavanttal-Arena lehnt und wirft die Hütteldorfer traditionell ab, in acht Versuchen gelang nur ein Sieg. Ob Büskens auf Rotation setzt, ließ er offen: "Wir müssen Woche für Woche schauen, wie die Spieler mit den Belastungen umgehen", sagte der 48-Jährige. (APA, red, 19.8.2016)