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Higuain hat den Verein gewechselt, die durch den Pogba-Transfer frei gewordenen Millionen hat Juventus nach Neapel überwiesen.

Foto: Reuters / Tony O'Brien Livepic

Turin – Die Fußballmeisterschaft in Italiens Serie A hat etwas vom Kultstück Dinner for One: "The same procedure as every year!" Rekordchampion Juventus Turin ist wieder der Gejagte und strebt den sechsten Scudetto in Folge an. Der Start erfolgt am Samstag mit der Partie gegen den AC Florenz. Allerdings muss das Team von Trainer Massimiliano Allegri den Abgang des französischen Vize-Europameisters Paul Pogba verkraften, der für die Rekordsumme von mindestens 105 Millionen Euro zu seinem Ex-Klub Manchester United zurückgekehrt ist.

Der 23-Jährige, der in den vergangenen drei Saisonen entscheidend zu Juves Triumphen beigetragen hat, soll unter anderem von Gonzalo Higuain, dem Übergewicht nachgesagt wird, in der Publikumsgunst ersetzt werden. Der Argentinier wechselte für 90 Millionen Euro von SSC Neapel nach Turin, damit wurde der Gaucho zum bisher teuersten Serie-A-Transfer. So dick ist er freilich nicht, er wurde in der Vorsaison mit 36 Treffern Schützenkönig.

Die meiste Gegenwehr hat Juventus vermutlich von Vizemeister Neapel zu erwarten. Der Klub des Filmproduzenten Aurelio De Laurentiis ist das Team, das Juve in der jüngeren Vergangenheit noch am ehesten Paroli bieten konnte. De Laurentiis verlängerte den Vertrag mit dem von mehreren internationalen Topklubs umworbenen Mittelfeldstar Marek Hamsik bis 2020, musste jedoch laute Fan-Proteste wegen des Verkaufs von Higuain verkraften. Neu im Kader ist der Pole Arkadiusz Milik, der von Ajax Amsterdam verpflichtet wurde.

Das große Fragezeichen sind die Mailänder Klubs Inter und AC, die nach drei verkorksten Jahren den Anschluss finden wollen. Beide sind in diesem Sommer unter chinesische Kontrolle geraten. Bei Inter hat der Industriekoloss Suning das Sagen. Man trennte sich von Trainer Roberto Mancini, ersetzte ihn durch Frank de Boer. Beim AC Milan ist nach 30 Jahren die Ära von Silvio Berlusconi zu Ende gegangen. Der TV-Mogul und Ex-Premier verkaufte sein Kind einem chinesischen Konsortium mit dem Staatsfonds Haixia Capital an der Spitze. (red, sid, 18.8.2016)