Mimikama überprüft Gerüchte, die auf Facebook kursieren.

Screenshot: Mimikama

Die Betreiber der Webseite Mimikama, die dem Wahrheitsgehalt von Gerüchten im Netz nachgehen, berichten in einem Facebook-Post, in dem mit Gewalt gedroht wird. "Wir haben mittlerweile Angst, das Büro zu verlassen", heißt es in dem Beitrag, in dem außerdem fehlende Hilfe durch Behörden beklagt wird. Mimikama ist seit sechs Jahren mit der Initiative "Zuerst denken, dann klicken" aktiv. Deren Ziel ist es, Falschmeldungen in sozialen Medien zu entlarven. Besonders im Zuge der Flüchtlingskrise wurde Mimikama populär, da zahlreiche Falschmeldungen offenbart wurden.

Im Impressum von "Migrantenschreck"

Die Betreiber legten sich auch mit der hetzerischen Facebook-Seite "Anonymous.Kollektiv" an, gegen die in Deutschland Ermittlungen laufen. Mittlerweile ist "Anonymous.Kollektiv", das nichts mit der Hackerbewegung zu tun hat, auf die russische Plattform VK umgestiegen. Immer wieder machte die Seite Werbung für eine Webseite namens Migrantenschreck, auf der angeblich Waffen bestellt werden können. Im dortigen Impressum wird wiederum die Adresse von Mimikama angegeben. So geben die Köpfe hinter "Anonymous.Kollektiv" und "Migrantenschreck" – vermutlich dieselbe Personengruppe – Mimikama zum Abschuss frei.

"In Angst leben"

Die Initiative erhielt nun laut eigenen Angaben "eingeschriebene Briefe an 'Migrantenschreck'", außerdem wurde das Büro mehrfach abfotografiert. "Wir bekommen von den Rechten, von den Linken und anderen dubiosen Seiten nur eine aufs Maul gehauen und müssen nun sogar in Angst leben", schreibt Mimikama. Nun ist sogar fraglich, ob es die Seite "in dieser Form" noch geben werde. Mit über 650.000 "Gefällt mir"-Angaben auf Facebook ist Mimikama eine der größten redaktionellen Plattformen in Österreich. (fsc, 18.8.2016)