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Die Halbjahreszahlen der RBI kommen nicht überraschend.

Foto: Reuters/Heinz-Peter Bader
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Wien – Die börsennotierte Raiffeisenbank International (RBI) hat im ersten Halbjahr 2016 trotz des Verkaufs der RBI-Anteile an Visa-Europe wie von Analysten erwartet weniger verdient als in der ersten Jahreshälfte 2015. Das Konzernergebnis ging von 276 Millionen Euro auf 210 Millionen Euro zurück, wie die RBI mitteilte. Das Ergebnis vor Steuern sank von 314 auf 268 Millionen Euro.

Auch der Zins- und der Provisionsüberschuss waren im ersten Halbjahr erwartet rückläufig. Der Zinsüberschuss ging um 13,4 Prozent auf 1,455 Milliarden Euro zurück, der Provisionsüberschuss um 3,4 Prozent auf 719 Millionen Euro. Die Nettodotierungen zu Kreditrisikovorsorgen wurden um ein Drittel auf 403 Millionen Euro reduziert.

Niedrige Zinsen belasten

"Unsere Erträge bleiben aufgrund des anhaltenden Niedrigzinsumfelds und der Reduktion unseres Kreditvolumens unter Druck", kommentierte RBI-Vorstandschef Karl Sevelda die rückläufigen Ergebniszahlen im Halbjahr. Erfreulich sei jedoch, das man im Retailgeschäft trotz eines schwierigen Marktumfelds über den eigenen Erwartungen abgeschnitten habe.

Weiterhin "höchste Priorität" habe die Verbesserung der Kapitalausstattung, sagte der RBI-Chef. Die harte Kernkapitalquote (Common Equity Tier 1 Ratio, fully loaded) stieg seit Jahresbeginn um 0,7 Prozentpunkte auf 12,2 Prozent.

Für den Rückgang des Zinsüberschusses um 13 Prozent auf 1,455 Mrd. Euro wird neben dem allgemein niedrigen Zinsniveau die vorhandene Überschussliquidität sowie ein Rückgang um 104 Mio. Euro insbesondere in Russland bei Zinserträgen aus zu Absicherungszwecken gehaltenen derivativen Finanzinstrumenten verantwortlich gemacht.

Der Provisionsüberschuss sei wegen der Währungsabwertungen in Osteuropa und geringerer Umsätze in Zentraleuropa um drei Prozent auf 719 Mio. Euro gesunken. Das Handelsergebnis legte im Periodenvergleich von 83 auf 84 Mio. Euro zu.

Mit der Entwicklung der Risikokosten zeigte sich Sevelda "sehr zufrieden", die Nettodotierungen zu Kreditrisikovorsorgen gingen um ein Drittel auf 403 Mio. Euro zurück. Auch der Bestand an notleidenden Krediten haben sich deutlich verringert, die Non-performing Laon Ratio (NPL Ratio) hat sich seit Jahresbeginn um 1,5 Prozentpunkte auf 10,4 Prozent verbessert. (APA, 18.8.2016)