Zürich – Die in den Schmiergeldskandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB verwickelte Schweizer Privatbank Falcon darf einem Zeitungsbericht zufolge kein Neugeschäft mehr in Singapur annehmen. Das habe die dortige Aufsichtsbehörde MAS entschieden, berichtete die Zeitschrift "Finanz und Wirtschaft" am Mittwoch.

Eine Sprecherin der Behörde in Singapur wollte sich nicht zu dem Bericht äußern. Zuvor hatte MAS nach einer Vorort-Inspektion bei der Bank bereits von "substanziellen Verstößen" gegen Geldwäsche-Bestimmungen gesprochen. Falcon, die dem Staatsfonds IPIC aus Abu Dhabi gehört, war am Mittwoch zunächst nicht zu erreichen. IPIC hält in Österreich ein knappes Viertel am börsennotierten Ölkonzern OMV.

Zuletzt hatte ein Sprecher der Falcon Bank betont, das Institut kooperiere mit den Behörden. Falcon ist nicht die einzige Bank, die im Zusammenhang mit dem Schmiergeldskandal im Visier der Behörden steht. Die Schweizer Aufsichtsbehörde Finma hatte vor einigen Monaten die Schließung der Privatbank BSI angeordnet, deren Aktivitäten nun von der Konkurrentin EFG International übernommen werden. Bei der Finma laufen noch Verfahren gegen andere Banken. Namen nennt die Behörde nicht.

Auch die Großbank UBS und Goldman Sachs sind in den Sog des Skandals geraten. Bei dem Fonds waren Milliardenbeträge verschwunden oder auf ausländische Bankkonten mit unbekannten Eigentümern abgeflossen. Gegen 1MDB laufen daher in mindestens sechs Ländern Geldwäsche-Untersuchungen. (APA, 17.8.2016)