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Julia Stepanowa in Sorge.

Foto: APA/EPA/Zinken

Rio de Janeiro – Nach dem Hacker-Angriff auf die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) hat die russische Doping-Informantin Julia Stepanowa Angst um ihr Leben. "Wenn uns etwas passiert, dann müssen Sie wissen, dass es kein Unfall war", sagte sie am Montag in einer Videokonferenz mit Journalisten.

Die Wada hatte am Samstag von dem Hacker-Angriff auf Stepanowas Account berichtet. Die Sportlerin, die sich zusammen mit ihrem Ehemann in den USA versteckt hält, hatte darauf ihren Aufenthaltsort verlegt.

Sie und ihr Mann würden alles unternehmen, um in Sicherheit zu bleiben. Auch auf einen Besuch der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro hatte Stepanowa logischerweise verzichtet. "Denn wenn uns jemand wirklich etwas antun wollte, würde er damit wahrscheinlich Erfolg haben."

Unbekannter Aufenthaltsort

Stepanowa und ihr Mann Witali halten sich nach den Enthüllungen über systematisches Doping in der russischen Leichtathletik an einem unbekannten Ort auf. Nach Angaben der Wada hatte der Hacker-Angriff dem Konto Stepanowas im Athletensystem "Adams" gegolten. Jemand hatte sich illegal das Passwort zu Stepanowas Konto verschafft.

Mit einem Adams-Zugang können Hinweise auf den Aufenthaltsort abgerufen werden, da die Athleten ihre Kontaktdaten in das System eingeben, damit sie für Dopingkontrollen erreichbar sind. "Der einzige Grund, so etwas zu tun, ist, um deinen Aufenthaltsort herauszufinden", ist Stepanowa überzeugt. "Deshalb fanden wir es besser, woanders hinzugehen."

Die Aussagen der 800-Meter-Läuferin hatten maßgeblich dazu beigetragen, dass Wada-Ermittler Beweise für die Doping-Praktiken zusammentragen konnten. Auf Grundlage dieses Berichts waren die russischen Leichtathleten von den Olympischen Spielen in Rio ausgeschlossen worden. (APA; 16.8.2016)