Mit "Duo" will Google eine Ergänzung zu anderen Chat-Diensten wie "Hangouts" bieten

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Google will mit einer neuen App stärker bei Videoanrufen mitmischen. Der US-Internet-Konzern brachte am Dienstag die im Mai angekündigte Anwendung Duo heraus. Es ist ein dicht besetzter Markt: Die App tritt gegen Videogespräche unter anderem im Facebook Messenger oder Microsofts Skype an, zudem hat Apple den Dienst Facetime, der allerdings nur auf Geräten des Konzerns läuft.

Von Google selbst gab es bereits den Dienst Hangouts, doch Duo soll einfacher zu nutzen sein und eine bessere Qualität bieten. Der Internet-Riese reagiert mit dem Neustart auch darauf, dass Hangouts in der Gunst der Nutzer von der Konkurrenz abgehängt wurde.

Bild vor Annahme

Eine Funktion von "Duo", die andere Services bisher nicht haben, heißt in der deutschen Version "Kuckuck": Es ist die Möglichkeit, das Bild des anrufenden Nutzers zu sehen, schon bevor man entscheidet, ob man den Anruf annimmt. Neben Duo wurde auf der Entwicklerkonferenz Google I/O im Mai auch der Kurzmitteilungsdienst Allo angekündigt.

Die beiden Anwendungen könnten später miteinander verzahnt werden, sagte Google-Manager Nick Fox der "Financial Times". In Facebooks Messenger sind Text und Video bereits in einer App zusammengeführt. Zudem wird auch vom Dienst WhatsApp, der ebenfalls zum weltgrößten Online-Netzwerk gehört, eine Videotelefonie-Funktion erwartet. Beide Apps haben jeweils mehr als eine Milliarde Nutzer.

Mit Telefonnummer verknüpft

Google habe keine Pläne, mit dem Produkt Geld zu verdienen, sagte Fox. Anders als Hangouts wird Duo nicht mit dem Google-Konto eines Nutzers, sondern ähnlich wie WhatsApp mit der Telefonnummer verknüpft. Die App soll auch bei schlechten Datenverbindungen funktionieren und damit für den Einsatz in Entwicklungsländern optimiert sein. Zudem erfolgen sämtliche Gespräche von Haus aus Ende-zu-Ende verschlüsselt, womit weder Betreiber noch Behörden Einblick in diese haben. (red, APA, 16.8.2016)