Bagdad – Kurdische Peschmerga-Kämpfer haben im Nordirak eine Offensive gegen die Extremistenmiliz Islamischer Staat gestartet. Der Vorstoß habe am frühen Sonntagmorgen nach heftigem Artilleriebeschuss und mehreren Luftangriffen begonnen, berichtete ein Reuters-Korrespondent aus der Ortschaft Wardak etwa 30 Kilometer südöstlich von der Millionenstadt Mossul entfernt.

In einiger Entfernung waren schwarze Rauchwolken zu sehen. Möglicherweise verbrannten die Islamisten Autoreifen, um Flugzeugbesatzungen die Sicht zu nehmen. Aus der kurdischen Verwaltung verlautete, mit der Aktion der Peschmerga-Kämpfer werde die Offensive auf Mossul vorbereitet. Mossul ist seit der Einnahme durch den IS vor zwei Jahren faktisch die Hauptstadt der Extremisten im Irak. Dort hatte IS-Anführer Abu Bakr al-Bagdadi ein sogenanntes Kalifat im Irak und Syrien ausgerufen. Ministerpräsident Haider al-Abadi hat angekündigt, Mossul noch in diesem Jahr einzunehmen. Damit wäre der IS zumindest im Irak nach seiner Ansicht praktisch besiegt.

Die irakische Armee und Peschmerga-Einheiten der autonomen Kurdenregion bauen gerade ihre Stellungen rund um Mossul aus. Bereits im Juli nahmen Regierungstruppen den Flugplatz Kayara südlich der Großstadt ein, wo die meisten Einsatzkräfte für die Offensive zusammengezogen werden sollen. Beim Kampf gegen den IS wird der Irak auch von einer internationalen Koalition unter Führung der USA unterstützt. Deutschland hilft den Peschmerga mit Ausbildern und Waffen. (APA, 14.8.2016)