Ein Erfolg für "3"-Chef Jan Trionow. Sein Mobilfunker wirbt derzeit damit, die Nummer 1 zu sein, da man zwei Netztests gewonnen hat.

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Die Präsentation der aktuellen Geschäftszahlen von T-Mobile Österreich in der vergangen Woche waren für einen Konkurrenten eine gute Nachricht. Schon länger hatte "3" daran gearbeitet, seinen Konkurrenten zu überholen und die Nummer 2 auf dem heimischen Mobilfunkmarkt zu werden. Das scheint nun geglückt. "3" zählte mit Stichtag 30. Juni dieses Jahres 3.773.000 Kunden, wie aus den aktuellen Geschäftszahlen des Unternehmens hervorgeht.

Mindestens 38.000 Kunden mehr als T-Mobile

T-Mobile wies hingegen mit Ende Juni 4.275.000 Kunden aus. Allerdings rechnet der Handynetzbetreiber dabei auch den Kundenstamm seiner Netzuntermieter, wie jenen des Diskonters Hot, mit ein. Dieser meldete im Juni 540.000 Kunden. Zieht man diese ab, dann hat "3" rund 38.000 Kunden mehr als T-Mobile.

Dazu kommen noch die Nutzer der Mobilfunkangebote von Tele2 und Allianz Sim, die ebenfalls das Netz von T-Mobile nutzen. Die beiden Anbieter haben aber bisher keine offiziellen Zahlen veröffentlicht. Tele2-Chef Alfred Pufitsch sagt auf WebStandard-Anfrage lediglich, dass man bereits "namhafte Kunden unterschiedlicher Größe, darunter Liebherr und die Stadt Bregenz" gewinnen konnte. "3" zählt die Kunden von virtuellen Anbietern, die sein Netz nutzen, hingegen nicht zu seiner Kundschaft.

Bestätigung der RTR

Den prestigeträchtigen Überholvorgang von "3" muss noch von der zuständigen RTR bestätigt werden. Die Telekombehörde agiert als Schiedsrichter bei Match der heimischen Mobilfunker. Ihre Zahlen, die aber erst in einigen Monaten vorliegen, werden entscheiden, wer sich offiziell als Nummer 2 am Mobilfunkmarkt bezeichnen darf. "Am Papier" hat "3" die Nase vor. Dort ist jedenfalls schon jetzt die Freude groß, zumal der Handynetzbetreiber auch mit 30. Juni 116 Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet hat. Bei T-Mobile ging man vergangene Woche noch davon aus, weiterhin vor seinem Verfolger zu liegen.

Die Bewegungen am Mobilfunkmarkt wurden das Auftreten neuer Anbieter ausgelöst, die sich in bereits bestehende Netze einmieten und meist mit billigen Preisen auf Kundenfang gehen. Da etablierte Anbieter Preise und Tarife in den letzten Jahren stark erhöhten, finden sie derzeit ideale Möglichkeiten vor. Platzhirsch am Mobilfunkmarkt bleibt A1 mit derzeit rund 5.869.900 Kunden. (sum, 15.8. 2016)