Quetta – Beim zweiten Anschlag auf Justizangestellte und Sicherheitskräfte in der pakistanischen Stadt Quetta innerhalb einer Woche sind 13 Menschen verletzt worden. Unter ihnen seien viele Polizisten, sagte der Innenminister der Provinz Baluchistan, Sarfaraz Bugti, am Donnerstag. Ziel des Anschlags mit einer am Straßenrand platzierten Bombe war laut Polizei aber ein Richter.

Sowohl die Talibangruppe Jamaat ul Ahrar als auch die Terrormiliz Islamischer Staat haben die Tat für sich reklamiert. Bisher ist nicht klar, welche der Gruppen verantwortlich war.

Mehr als 70 Tote am Montag

Erst am Montag hatte ein Selbstmordattentäter bei einem der schwersten Selbstmordanschläge der vergangenen Jahre vor einer Klinik in Quetta 73 Menschen getötet und fast 200 verletzt. Die meisten Opfer waren Anwälte. Sie hatten sich versammelt, nachdem am Morgen der Leiter der Rechtsanwälte-Vereinigung erschossen worden war.

Sicherheitsanalysten sehen dahinter eine Strategie: Demnach war der erste Mord eine sogenannte "Lock-Tat". Eigentliches Ziel war die größere Gruppe von Justizangestellten, die sich nach dem Mord vor der Klinik versammelt hatte. Extremisten hatten in der Vergangenheit nach einem Mord beispielsweise auch die vielen Trauernden während eines Begräbnisses angegriffen. In Pakistan attackieren Islamisten regelmäßig die Justiz des Landes. (APA, 11.8.2016)