London – Eine Umfrage der Bank of England (BoE) verstärkt nach dem Brexit-Votum die Sorge um die britische Wirtschaft. Laut der Erhebung hat sich das Wachstum bei Dienstleistungen im vergangenen Monat verlangsamt, wie die Notenbank der Insel am Mittwoch mitteilte. Auch der Anstieg der Konsumausgaben sei schwächer geworden.

Einige Umfrage-Resultate hatte die BoE bereits vergangene Woche in ihrem Inflationsbericht veröffentlicht. Die Erhebung basiert auf Treffen von Notenbank-Vertretern mit Geschäftsleuten aus verschiedenen Regionen des Landes zwischen Ende Juni und Ende Juli.

Abkühlung

Mit der Umfrage mehren sich die Anzeichen für eine Abkühlung der britischen Wirtschaft nach dem Anti-EU-Referendum. Die Erhebung zeichnet allerdings ein weniger düsteres Bild als der jüngste Einkaufsmanagerindex. Dieser war im Juli auf den niedrigsten Wert seit April 2009 abgestürzt.

Die Ergebnisse spiegelten zum Teil schwächere Investitionen in Geschäftsimmobilien und Firmentransaktionen wider, hieß es in dem BoE-Bericht. Das geringere Wachstum bei den Verbraucherausgaben sei allerdings auch auf ein ungewöhnlich nasses Wetter zurückzuführen.

Wegen der drohenden Konjunkturabkühlung hatte die Bank von England Anfang August erstmals seit 2009 die Zinsen gesenkt und ihr Anleihen-Kaufprogramm um 60 Mrd. Pfund (70 Mrd. Euro) aufgestockt. (APA/Reuters, 10.8.2016)